Nachhaltigkeitsbericht der Deutschen Sparkassen. Oder: Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein
Charakteristisch: Die Dachorganisation der deutschen Sparkassen (Deutscher Sparkassen- und Girovervand, DSGV) meldet in einer Pressemeldung („„Bericht an die Gesellschaft“ macht nachhaltige Wirkung der öffentlich-rechtlichen Sparkassen sichtbar“, 17.7.14) die Veröffentlichung ihres ersten sparkassenweiten Nachhaltigkeitsbericht vor.
Sie betont dabei – fast will man sagen: endlich! – was tatsächlich wichtig und richtig ist:
„Mit ihrem lokal ausgerichteten Handeln tragen die Sparkassen viel zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung und zum Gemeinwohl bei.“ So wird der DSGV Chef Georg Fahrenschon zitiert. Und dass das der richtige Weg für die regional aktiven Sparkassen ebenso wie für Sparda-Banken, Volksbanken und Raiffeisenbanken ist, können wir bestätigen.
Dies umso mehr, als es offenbar schon wieder (oder immer noch) Begehrlichkeiten gibt, die zwei regional und nicht am globalen Kapitalmarkt orientierten Säulen des deutschen Bankensystems mit globalem Kapital aufzusaugen. Wenige Tage vor dem Bericht an die Gesellschaft kam das Thema in Form einer von der deutschen Monopolkommission „ungeachtet des Zeitgeistes“ lancierten Initiative, die „Intransparenz der Kooperation in den Verbundgruppen“ und nicht zuletzt das sparkassenrechtliche Regionalprinzip als „strukturelle Wettbewerbsverzerrungen“ zu betrachten.
Mal so nebenbei: Was gilt die „Wette“ – nein, bitte kein Derivat draus machen – dass wir in den nächsten Monaten und Jahren noch einiges über dieses Thema und insbesondere über das Sparkassengesetz zu lesen und zu schreiben haben werden? Das Spiel ist noch lange nicht zu Ende. Umso wichtiger ist es aus unserer Sicht, dass die Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Banken mit genossenschaftlichem Hintergrund (wie zum Beispiel auch die Targo-Bank) die Bekenntnis zum Gemeinwohl sehr viel deutlicher betonen und das Wort als solches als Währung in Umlauf bringen. Wie niedrig dieser Währung heute gehandelt wird, zeigt die Google-Suche nach „Gemeinwohl“. Nach Definition und Lexikoneinträgen kommt auf Seite dann die Sparda-Bank München, die schon vor einiger Zeit ihre erste Gemeinwohl-Bilanz vorstellte.
Kleine Geschichte am Rande: Bei der dazu gehörigen Presse-Konferenz kamen wir auch mit einen Redakteur einer führenden Münchner Zeitung ins Gespräch. Auf die Frage, ob er denn nicht auch mal über Deutschlands führende und am Gemeinwohl orientierten Bankenbewertungs-Plattform gute-banken.de berichten wolle, meinte er lapidar: „Ach wissen Sie, einmal im Jahr Gemeinwohl ist genug.“
Und so ist dann auch die mediale Wirkung des am 17.7.14 veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichts des DSGV: Wer bei Google die Wortkombination „Nachhaltigkeit“ und „Sparkassen“ eingibt, stößt seitenweise auf … Meldungen der Sparkassen. Und das ist eben das Charakteristische an diesem Vorgang. Die üblichen Geldmedien wollen das nicht wissen und denken wohl, das Thema sei für die Menschen im Lande nicht relevant. Das ist es aber nach unserer Erfahrung schon:
Im dem neu eingeführten „Bericht an die Gesellschaft“ bekennt sich die Sparkassen-Finanzgruppe auch zur Kundenzufriedenheit. Sie nennt dort allerdings eine Zahl, die wir nicht bestätigen können. Die Kundenzufriedenheit liege bei 75%. Auf unseren Plattformen empfehlen aktuell etwa 87% der Besucher ihre regionale Sparkasse weiter. Mag sein, dass die Datenbasis bei der vom DSGV durchgeführten Befragung kleiner war. Wir werden dieses Jahr insgesamt etwa 10 Millionen Besucher bei uns begrüßen dürfen…
Hier der Link: http://www.dsgv.de/de/presse/pressemitteilungen/140717_PM_Bericht_an_die_Gesellschaft_53.html
Kommentare
ich wohne zwar in der grosstadt, in der freizeit aber auch öfter auf dem flachen land in bayern. und ich sehe es als einen der grössten vorteile der sparkassen an, dass sie auch in kleinen orten filialen haben und in kleinstnestern zumindest eine minifiliale mit automat. das ist von vorteil, wenn das bargeld ausgegeben ist.
ich bin der sparkasse seit vielen jahren in frieden und freundschaft verbunden und ich finde auch die webseite "gute banken" prima.
und ich möchte diese zahl doch noch erhöhen.
ich bin auch zufrieden, seit vielen jahren schon - und finde es
wirklich dankenswert, dass die sparkassen dieses dichte netz an
filialen bietet. das ist einfach angenehm und kundenfreundlic h.
also: noch ein danke!