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Niedrigzinsen bedrohen Stiftung Warentest

Auch seltsam: Wie das ManagerMagazin („ERSTMALS ROTE ZAHLEN: Niedrigzinsen bedrohen Stiftung Warentest“, 28.10.12) meldet, mache Stiftung Warentest zum ersten Mal in der Geschichte einen Verlust. Der Artikel findet hierfür ein nettes Motto: „Ratlose Ratgeber“. Was ist passiert?

Der Verlust, so lernt man, sei auf zwei Dinge zurückzuführen: Im Jahr 2009 habe der Bund die laufende Unterstützung der Verbraucherschützer von jährlich 6 Mio auf 3,5 Mio gekürzt und ihnen stattdessen eine Erhöhung des Stammkapitals von 50 Millionen Euro gegönnt. Damals habe man mit einem durchschnittlichen Zinsertrag von 5 Prozent gerechnet. Das wären eben 2,5 Millionen pro Jahr. Nun seien die Anlagezinsen aber deutlich niedriger. Und deswegen gehe die Rechnung jetzt eben nicht mehr so auf wie vorher.

Nun kann man das ja alles „rational“ nachvollziehen. Albern ist es trotzdem. Und irgendwie mag es auch nicht verwundern. Der Bund denkt wie „die Märkte“, bucht die 50 Millionen auf die Habenseite und senkt die dauerhaften Kosten um 2,5 Millionen. Die Stiftung Warentest zeichnet sich ja selbst schon seit Jahren als Expertin für „die Märkte“ aus – und sagt den Leuten, wie sie das Meiste rausholen können, indem sie von Anbieter zu Anbieter hinter den jeweils „besten“ Angeboten hüpfen und den „Wettbewerb“ für sich ausnutzen. Und jetzt wird eben die Rechnung für diese Denkweise bezahlt.

Das ist seltsam und albern, aber irgendwie auch ok…
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