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Wo Wachstum an Grenzen stößt

Beachtlich: WELT-Online („Wo Wachstum an Grenzen stößt“, 17.3.12) erinnert kurz an das 40-jährige Jubiläum der Veröffentlichung des Buches „Die Grenzen des Wachstums“ durch den Club of Rome…
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Kommentare

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+4 # Autor 2012-03-19 09:52
? das Bundesministeri um der Finanzen (?Konsolidierung und Wachstum?, 14.3.12) zitiert derweil Finanzminister Schäuble:
?Wir brauchen dauerhaft wirksame Reformen, die das Wachstum in Europa nachhaltig fördern: Die Länder der Eurozone werden nur nachhaltig wachsen, wenn insbesondere die wettbewerbsschw achen Länder ihre Wettbewerbsfähigkeit durch strukturelle Reformen verbessern?.

Wachstum, Wettbewerb, Wettbewerbsschw äche, Märkte, Preisfindung, Liquidität?
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+5 # Autor 2012-03-19 09:53

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Ob ich es noch erleben werde, dass für diese Art Irresein eine ICD-10-Diagnose geschaffen wird?
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+6 # Autor 2012-03-19 09:53

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Wo ist das "Irresein"? So beschreibt sich das kapitalistische System nun einmal begrifflich selbst.
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+6 # Autor 2012-03-19 09:54

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Nun, einerseits bewegt sich so eine Denkweise nicht ausserhalb der vorherrschenden sozialen Norm, ist insofern also nicht ver-rückt. Andererseits erscheint sie mir vernünftig nur innerhalb ihrer abgeschlossenen Begriffswelt, ohne Unterscheidung zwischen innerer und äusserer Wirklichkeit. Folgen von Handlungen werden nicht mehr richtig eingeschätzt, Handeln erscheint deshalb übersteiger t aktiv oder teilnahmslos passiv.
Vielleicht könnte man auch einfach sagen: Der Irrsinn besteht schon darin, die Welt für einen Markt zu halten
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+2 # Autor 2012-03-19 09:55

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1. Die Unterscheidung zwischen innerer und äußerer Wirklichkeit würde ich gerne mal erklärt bekommen. Wirklichkeit ist doch immer nur Konstruktion. 2. Handlungen werden nicht mehr richtig eingeschätzt? Aha. Kann man das denn? Über nicht-intendierte Handlungsfolgen hat uns doch bereits Max Weber aufgeklärt. 3. Die Welt wird nur innerhalb des Wirtschaftssyst ems für einen Markt gehalten.
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+2 # Autor 2012-03-19 09:55

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Schon bei meinem ersten Post sollte man merken, dass er soo ernst nicht gemeint war. Und insbesondere Punkt 3 erklären Sie mal den griechischen Bürgern
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+4 # Autor 2012-03-19 09:56
Es ist wie immer herrlich, Eure Dialoge zu lesen. Wahrscheinlich habt Ihr ja wieder beide in allen Punkten recht.

Also mal der Reihe nach: Das eine ICD-Diagnose offen kommuniziert würde, geht ja schon aus einem Grund nicht, den uns Wikipedia grade beibrachte: Wenn der diagnostizieren de Arzt Geld für die Diagnose bekommen will, muss er sie laut § 295 Absatz 1 Satz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuc h (Abrechnung ärztlicher Leistungen) verschlüsseln.. Da haben wir den Grund?

Abgesehen davon gab es ja schon um 2000 herum das aus Frankreich stammende Gedankenmodell der ?autistischen Ökonomie? und ein Konzept einer ?post-autistischen Ökonomie? - das ging es wie vor einiger Zeit schon mal angesprochen sinngemäß um die Frage, ob die Volkswirtschaft slehre nicht eventuell zuviel ausrechne und zuwenig über ihre Funktion als Sozialwissensch aft nachdenke ? und deshalb Anzeichen von Autismus trage. Also eine nicht oder nur schwach ausgeprägte Unfähigkeit zur sozialen Interaktion.

Womit wir beim zweiten Thema wären: Innerlichkeit setzt ja ein Subjekt voraus, das stark genug ist, sich aus dem Verhältnis von innen und außen selbst zu begreifen. Das könnte in der neoklassischen Ökonomik ja quasi nur der viel besprochene Homo oeconomicus sein ? von dem sie langsam selber sagen, dass er ggf gar nicht existieren könnte. Umgekehrt hat man oft genug den Eindruck, als sei ?Subjektivität? im heute vorherrschenden Diskurs durch Berechnungen ersetzt worden. Das erkennt man ja auch sehr gut an den Auslegungen der Arbeit von Rating-Agenturen, die man sich immer grad so zurechtlegt, wie sie in den Kontext passen. Dazu zitierte letzten Mai das ZDF in Frontal 21 den Chef von Fitch: ?Ratings sind keine mechanische Leistung von Methodiken ? Bewertungen sind Beurteilungen.? So sagte der damals quasi total subjektiv und "innerlich". Im Januar zitierte dann die FTD unter der schönen Headline ?Ratings zum Selbermalen? die US-Aufsicht: Sie legte den Banken und Investoren nahe, sie sollten nicht mehr so auf Ratings und stattdessen mehr auf ihre ?eigene Berechnungen vertrauen?. Sie setzten dort also eine Art Innerlichkeit voraus.

Ob es bei Banken und Investoren allerdings tatsächlich noch Subjekte gibt, die echte subjektive Entscheidungen treffen? Das ist im maschinengesteu erten Sekundenhandel halt schon irgendwie nur noch schwer vorzustellen. So gesehen könnte man sogar sagen, dass es hier weder intendierte noch nicht-intendierte Handlungen im klassischen Sinne gibt. Es wird ja nicht geschätzt, sondern gerechnet. Und der sekundenschnell e automatisierte Kauf und Verkauf von Derivaten ist ja keine Handlung im klassischen Sinne.

Ach ja. Der letzte Punkt fehlt noch: Dass die Welt nur innerhalb des Wirtschaftssyst ems für einen Markt gehalten wird, ist wohl drolligerweise ebenso richtig wie die Aussage, dass genau das irrsinnig ist. Nimmt man die beiden Aussagen zusammen, kommt als Synthese raus, dass das Wirtschaftssyst em ein klein wenig zu kurz greifen könnte. Weil die Welt ja spätestens nach Wittgenstein kein Markt ist ? sondern eben ?alles, was der Fall ist?. Und "der Fall" ist halt doch deutlich mehr als nur ein wirtschaftliche s Phänomen.

So gesehen wäre ein weniger rechnendes und ein klein wenig mehr denkendes Wirtschaftssyst em und Wirtschaftssubj ekt doch mal eine gute Sache...

Und dass diese Art der Diskussion nicht nur Spaß machen soll, sondern auch Späße gerade bei diesem Thema nicht nur verboten, sondern geradezu erlaubt sind, ist doch eh klar
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+2 # Autor 2012-03-19 09:57

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Die Frage ist, ob man überhaupt von einer Handlungstheori e ausgehen kann oder nicht doch auf Kommunikation umstellt Ironie/Spaß wird schon verstanden von meiner Seite.
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