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Der 98. Katholikentag und die Finanzkrise

Als überzeugte Mannheimer sind wir stolz, dass der 98. Katholikentag bei uns statt gefunden hat. Unter anderen wurden die Finanzkrise und ihre Folgen besprochen. Wir haben einfach hier einen netten Artikel von Mechthild Herzog übernommen (SonntagsZeitung zum 98. Katholikentag, 20.05.2012). Der Artikel startet mit dem Titel „Zerschlagt die Banken“- darunter sind natürlich die Großbanken, explizit die Deutsche Bank, zu verstehen und nicht die Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die dem Gemeinwohl verpflichtet sind und lokal Verantwortung übernehmen.

Zerschlagt die Banken -Die Finanzkrise und Ihre Folgen

Die Occupy- und Blockupy-Bewegung hört nicht auf, gegen die Macht der Finanzmärkte auf die Straße zu gehen. Parallel zu einer solchen Demonstration in Frankfurt am Main beschäftigte sich ein Podium im Mannheimer Rosengarten mit der Finanzkrise. Eine neue Ordnung der Banken und Märkte wurde diskutiert unter der Überschrift „Wider die organisierte Verantwortungslosigkeit“. Globalisierung, das Ersetzen von Menschen durch Rechner, die übergroße Komplexität der Finanz -wirtschaft – verschiedene Faktoren wurden erörtert. Und schon zu Beginn stellte der Podiumsteilnehmer Michael Kuhn, stellvertretender Generalsekretär der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE), die Frage: „Kann ein globaler Markt funktionieren, wenn es keine globale Ordnung gibt?“ Er betonte, es dürfe nicht nur die schnelle Linderung der derzeitigen Symptome gesucht werden. Vielmehr gelte es, die gesamte Struktur so umzustellen, dass sie wieder durchschaubar sei – nicht nur für Fachexperten, sondern für Politiker und, wenn irgend möglich, auch für die breite Bevölkerung. Diese Struktur müsse dann eindeutigen Regeln unterliegen, die eine Krise wie die gerade erlebte vermeide. Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, ging noch weiter. Er forderte die Beschränkung von Banken, die zu groß würden, notfalls sogar ihre Zerschlagung – ganz konkret die der Deutschen Bank: „Die ist zu unübersichtlich. Das ist gefährlich für eine Volkswirtschaft.“ Zumal sie aufgrund ihrer Größe vom Staat abgesichert sei im Falle von Verlusten. „Das erlaubt solchen Banken, unheimlich riskante Geschäfte zu machen.“ Einspruch gegen das schwarze Bild der Großbank kam von Hubertine Underberg-Ruder, Verwaltungsratsvorsitzende der Underberg AG. Sie hob den Wert weltweit agierender Großbanken für Unternehmer hervor: „Wenn ich in China ein Geschäft abwickeln möchte, bin ich froh, wenn ich das auch vor Ort über eine deutsche Bank machen kann.“ Internationalität und Größe dürften nicht a priori negativ hin gestellt werden – stattdessen gelte es, die Undurchschaubarkeit zu beseitigen. Michael Kuhn fasste das in die einfache Aussage: „Die Arbeit der Banken muss den Menschen dienen, nicht der Wirtschaft.“ Dabei sei es Aufgabe jedes Einzelnen, immer wieder Verstehen einzufordern, anstatt blind zu vertrauen, sagte der Generalsekretär der COMECE. Zudem könne jeder für sich prüfen, welches Unternehmen nach den persönlichen ethischen Vorstellungen korrekt mit dem eigenen Geld umgehe. Gerade das sei auch Aufgabe der Kirche, betonte Kuhn – und das übrige Podium pflichtete ihm bei: Finanzen seien nie nur Sache der Märkte, sondern immer der Bevölkerung. Geld arbeite nie für sich selbst. Es seien die Menschen, die damit agieren, bestenfalls für -einander
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