Der ewige Flash Crash
Beachtlich: In einem Kommentar stellt die FTD („Der ewige Flash Crash“, 2.6.12) die Frage, warum laut einer Erhebung nur noch 15 Prozent der Amerikaner dem Aktienmarkt trauen.
Die Antwort ist vergleichsweise einfach: Weil die Börsenwerte die Leistung der dahinterliegenden Unternehmen nicht mehr widerspiegelt – und das System quasi macht, was es will.
Als Beispiel wird der Flash Crash vom Mai 2010 genannt, bei dem der Dow-Jones-Index innerhalb weniger Minuten um fast 1000 Punkte einbrach. Seit diesem Flash Crash hätten „langfristig ausgerichtete Aktienfonds rund 250 Mrd. Dollar aus dem Markt abgezogen“.
Interessant wird die Sache aber wie so oft erst, wenn man mal ein wenig tiefer gräbt…
Wichtig ist nämlich die Frage, wodurch dieser Flash Crash 2010 eigentlich ausgelöst wurde. Hierzu gibt es freundlicherweise eine Studie der amerikanischen Börsenaufsucht SEC („FINDINGS REGARDING THE MARKET EVENTS OF MAY 6, 2010“, 30.9.10). Dort ist zu lesen, dass es – mal wieder - um das Spiel mit Zertifikaten ging.
Konkret ging es hier um einen Future auf den Dow-Jones namens E-Mini S&P 500. Dieses Zertifikat wollte ein Trader im großen Stil macht er das, um ein anderes Geschäft abzusichern - „as a hedge to an existing equity position“). Konkret ging es laut SEC „a total of 75,000 E-Mini contracts (valued at approximately $4.1 billion), die im Hochfrequenzhandel (leer) verkauft werden sollten.
Wie das genau ablief berichtet, berichtet die SEC ebenfalls: „This large fundamental trader chose to execute this sell program via an automated execution algorithm (“Sell Algorithm”) that was programmed to feed orders into the June 2010 E-Mini market to target an execution rate set to 9% of the trading volume calculated over the previous minute, but without regard to price or time.“
Also mal in Kürze auf deutsch: Der Computer errechnete die Größe der jeweiligen Verkaufstranchen auf der Basis der Werte, die jeweils in der letzten Minute aufgelaufen waren. Eine Minute? Ja. So steht das da.
In diesem Sinne leuchtet auch der Schluss der FTD ein: Der richtige Schluss aus solchen Ereignissen sei ja nicht, dass man den Aktienmarkt abschaffe. Die Gefahr liege eben in den Schattenmärkten. Und die müssten eben reguliert werden.
Und dann serviert die FTD eine herrlich einfache Formulierung:
„Märkte müssen wieder Märkte werden.“
Das ist insofern interessant, als hier zum ersten Mal konzediert wird, dass „die Märkte“ gar nicht mehr wirklich „die Märkte“ sind.
Und allein schon diese herrliche Formulierung war es wert, hier mal ein wenig tiefer zu graben. Seht Ihr das auch so?
Die Antwort ist vergleichsweise einfach: Weil die Börsenwerte die Leistung der dahinterliegenden Unternehmen nicht mehr widerspiegelt – und das System quasi macht, was es will.
Als Beispiel wird der Flash Crash vom Mai 2010 genannt, bei dem der Dow-Jones-Index innerhalb weniger Minuten um fast 1000 Punkte einbrach. Seit diesem Flash Crash hätten „langfristig ausgerichtete Aktienfonds rund 250 Mrd. Dollar aus dem Markt abgezogen“.
Interessant wird die Sache aber wie so oft erst, wenn man mal ein wenig tiefer gräbt…
Wichtig ist nämlich die Frage, wodurch dieser Flash Crash 2010 eigentlich ausgelöst wurde. Hierzu gibt es freundlicherweise eine Studie der amerikanischen Börsenaufsucht SEC („FINDINGS REGARDING THE MARKET EVENTS OF MAY 6, 2010“, 30.9.10). Dort ist zu lesen, dass es – mal wieder - um das Spiel mit Zertifikaten ging.
Konkret ging es hier um einen Future auf den Dow-Jones namens E-Mini S&P 500. Dieses Zertifikat wollte ein Trader im großen Stil macht er das, um ein anderes Geschäft abzusichern - „as a hedge to an existing equity position“). Konkret ging es laut SEC „a total of 75,000 E-Mini contracts (valued at approximately $4.1 billion), die im Hochfrequenzhandel (leer) verkauft werden sollten.
Wie das genau ablief berichtet, berichtet die SEC ebenfalls: „This large fundamental trader chose to execute this sell program via an automated execution algorithm (“Sell Algorithm”) that was programmed to feed orders into the June 2010 E-Mini market to target an execution rate set to 9% of the trading volume calculated over the previous minute, but without regard to price or time.“
Also mal in Kürze auf deutsch: Der Computer errechnete die Größe der jeweiligen Verkaufstranchen auf der Basis der Werte, die jeweils in der letzten Minute aufgelaufen waren. Eine Minute? Ja. So steht das da.
In diesem Sinne leuchtet auch der Schluss der FTD ein: Der richtige Schluss aus solchen Ereignissen sei ja nicht, dass man den Aktienmarkt abschaffe. Die Gefahr liege eben in den Schattenmärkten. Und die müssten eben reguliert werden.
Und dann serviert die FTD eine herrlich einfache Formulierung:
„Märkte müssen wieder Märkte werden.“
Das ist insofern interessant, als hier zum ersten Mal konzediert wird, dass „die Märkte“ gar nicht mehr wirklich „die Märkte“ sind.
Und allein schon diese herrliche Formulierung war es wert, hier mal ein wenig tiefer zu graben. Seht Ihr das auch so?
Kommentar schreiben