Zinsmanipulationen Libor, Euribor etc
So wird’s gemacht: Im April hatte das Handelsblatt („Riesen-Positionen eines Händlers verzerren Indizes“, 11.4.2012) gemeldet, dass ein Händler bei JP Morgan Chase derart großvolumige Wetten bei Kreditderivaten aufgebaut hätte, dass er damit „den Markt lenken und Indizes verzerren kann“. Welche Spielmöglichkeiten das bei den allseits gepriesenen Index-Fonds (ETF) bietet, stand damals natürlich nicht dabei.
Zinsmanipulationen Auch Euribor unter Kartellverdacht“, 2.7.12), dass nicht nur auf den Dollar-basierten Bankenzins Libor (London Interbank Offered Rate) – für dessen Manipulation die Großbank Barclays bereits zu einer Strafzahlung verurteilt wurde – wird nun über das Euro-basierte Pendant zum Libor, den Euribor (Euro Interbank Offered Rate) ermittelt. Das Volumen an Finanzprodukten, für die der Libor Referenzzins ist, werde laut FAZ-Online auf 350 Billionen Dollar geschätzt.
Hier geht es nicht nur um eine böse Bank, sondern um den Verdacht, dass es hier ein veritables Kartell geben könnte, das diesen Zins manipuliere. Interessant ist die Meldung vor allem insofern, als auch hier wieder mit Derivaten – sogenannten Zins-Swaps - gewettet wird. Das Volumen der kurzfristigen Zinskontrakte habe Ende 2011 bei 241 Billionen Euro gelegen. (Nur mal zum schnellen Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt aller Staaten dieser Welt lag 2007 lt. Wikipedia bei etwa 54 Billionen US-Dollar.)
Mal nachdenken. Wir normale Menschen denken ja, dass Währungen und deren Verhältnis untereinander halt ein Instrument sind, um den Handel von Waren zwischen einzelnen Währungszonen zu ermöglichen. Nun lernen wir, dass es hier offenbar im Wesentlichen um etwas anderes geht. Die Erzielung von kurzfristigen Profiten mit Wetten auf Zinsdifferenzen, die womöglich auch noch manipuliert werden.
Das ist wohl der Grund, weshalb der Eigenhandel der Banken stark eingeschränkt bzw verboten werden soll. Eigentlich wäre das ja auch mal ein guter Grund, intensiv über den gesellschaftlichen Sinn von Derivaten nachzudenken. Aber das wird wohl leider noch eine Weile dauern.
Übrigens: Unter den insgesamt 20 europäische Banken gegen die ermittelt wird, so heisst es, befinde sich auch die Deutsche Bank…
Zinsmanipulationen Auch Euribor unter Kartellverdacht“, 2.7.12), dass nicht nur auf den Dollar-basierten Bankenzins Libor (London Interbank Offered Rate) – für dessen Manipulation die Großbank Barclays bereits zu einer Strafzahlung verurteilt wurde – wird nun über das Euro-basierte Pendant zum Libor, den Euribor (Euro Interbank Offered Rate) ermittelt. Das Volumen an Finanzprodukten, für die der Libor Referenzzins ist, werde laut FAZ-Online auf 350 Billionen Dollar geschätzt.
Hier geht es nicht nur um eine böse Bank, sondern um den Verdacht, dass es hier ein veritables Kartell geben könnte, das diesen Zins manipuliere. Interessant ist die Meldung vor allem insofern, als auch hier wieder mit Derivaten – sogenannten Zins-Swaps - gewettet wird. Das Volumen der kurzfristigen Zinskontrakte habe Ende 2011 bei 241 Billionen Euro gelegen. (Nur mal zum schnellen Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt aller Staaten dieser Welt lag 2007 lt. Wikipedia bei etwa 54 Billionen US-Dollar.)
Mal nachdenken. Wir normale Menschen denken ja, dass Währungen und deren Verhältnis untereinander halt ein Instrument sind, um den Handel von Waren zwischen einzelnen Währungszonen zu ermöglichen. Nun lernen wir, dass es hier offenbar im Wesentlichen um etwas anderes geht. Die Erzielung von kurzfristigen Profiten mit Wetten auf Zinsdifferenzen, die womöglich auch noch manipuliert werden.
Das ist wohl der Grund, weshalb der Eigenhandel der Banken stark eingeschränkt bzw verboten werden soll. Eigentlich wäre das ja auch mal ein guter Grund, intensiv über den gesellschaftlichen Sinn von Derivaten nachzudenken. Aber das wird wohl leider noch eine Weile dauern.
Übrigens: Unter den insgesamt 20 europäische Banken gegen die ermittelt wird, so heisst es, befinde sich auch die Deutsche Bank…
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