Moody', Warren Buffet und die Verschwörungstheorie
Interessant, aber leider schwach auf der Brust: Die Frankfurter Rundschau („Absurde Verschwörungstheorien", 26.7.12) kommentiert die offenbar kursierenden Theorien, dass Moody’s bei Ratings für europäische Werte – in diesem Fall Deutschland, die Länder und deutsche Banken - immer dann negativ bewerte, wenn die US-Wirtschaft grade schlechte Zahlen
liefere.
Das, so der Kommentar, sei ja nun allein schon deshalb unlogisch, weil ja zum Beispiel Leute wie der Beteiligungs-Guru Warren Buffet und ggf auch einige Hedgefonds an Moody’s und den anderen beiden großen Rating-Agenturen beteiligt seien. Und gerade Buffet habe ja erst kürzlich eine Milliarde Euro in europäische Unternehmen investiert. Drum könne er ja keine Interesse an einem Niedergang der europäischen Wirtschaft haben.
Das ist eine interessante, aber doch reichlich romantische Herleitung.
Denn wer die Zusammenhänge so linear herleitet, übersieht die Tatsache, dass „die Märkte“ und vor allem die Hedge-Fonds heute keine linearen 1 zu 1-Beziehungen mehr zu den Werten haben, in die sie – wenn überhaupt - investiert sind. Jedes Geschäft ist mehrfach und über viele Ecken mit Wetten „abgesichert“. Die Wenn-Dann-Konstellationen dürften so komplex sein, dass es nur noch wenige gibt, die sie wirklich verstehen. Mag sein, dass Warren Buffet sie versteht und das Klavier auch spielen kann. Mag auch sein, dass Warren Buffet noch ein Investor alten Schlages ist. Aber dass man aus seinem Investment in einige Werte etwas direkt ableiten können soll, erscheint schon reichlich fraglich.
Übrigens: Laut Comdirekt weist Moody’s für das Jahr 2011 einen Umsatz von sage und schreibe 2,28 Mrd US-Dollar aus. Gewinn vor Steuern und Zinsen: 888 Mio US-Dollar…
liefere.
Das, so der Kommentar, sei ja nun allein schon deshalb unlogisch, weil ja zum Beispiel Leute wie der Beteiligungs-Guru Warren Buffet und ggf auch einige Hedgefonds an Moody’s und den anderen beiden großen Rating-Agenturen beteiligt seien. Und gerade Buffet habe ja erst kürzlich eine Milliarde Euro in europäische Unternehmen investiert. Drum könne er ja keine Interesse an einem Niedergang der europäischen Wirtschaft haben.
Das ist eine interessante, aber doch reichlich romantische Herleitung.
Denn wer die Zusammenhänge so linear herleitet, übersieht die Tatsache, dass „die Märkte“ und vor allem die Hedge-Fonds heute keine linearen 1 zu 1-Beziehungen mehr zu den Werten haben, in die sie – wenn überhaupt - investiert sind. Jedes Geschäft ist mehrfach und über viele Ecken mit Wetten „abgesichert“. Die Wenn-Dann-Konstellationen dürften so komplex sein, dass es nur noch wenige gibt, die sie wirklich verstehen. Mag sein, dass Warren Buffet sie versteht und das Klavier auch spielen kann. Mag auch sein, dass Warren Buffet noch ein Investor alten Schlages ist. Aber dass man aus seinem Investment in einige Werte etwas direkt ableiten können soll, erscheint schon reichlich fraglich.
Übrigens: Laut Comdirekt weist Moody’s für das Jahr 2011 einen Umsatz von sage und schreibe 2,28 Mrd US-Dollar aus. Gewinn vor Steuern und Zinsen: 888 Mio US-Dollar…
Kommentare
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Da fragt man sich doch ganz generell, warum Wirtschaft/Regierungen so sklavisch an den Verlautbarungen /Urteilen der Rating-Agenturen kleben. Nichtbeachtung derselben wäre eine zieführende Maßnahme, ungeachtet etwaiger "wirtschaft licher Zwänge"..
www.gute-banken.de/gb/meldungen/783-neue...und-die- ratings.html