claim von gute-banken

Dach-Hedgefonds

Interessant: Das Handelsblatt („HEDGE-FONDS: Die Leiden von Soros Erben“, 13.8.12) sinniert über Sinn und Unsinn von Dach-Hedgefonds. Das sind Fonds, die ihrerseits Geld einsammeln, um für die Investoren Hedgefonds auszusuchen und deren Performance zu beobachten. Das Ganze gibt’s laut Handelsblatt für eine stolze Gebühr:

• Die Dach-Hedge-Fonds bekommen 1% der angelegten Summe zuzüglich 10 % der eventuell erzielten Gewinne
• die Hedgefonds, in die investiert wird, bekommen auch 2 % der Anlagesumme zuzüglich 20 % der Gewinne.


Das heißt also die ersten drei Prozent des angelegten Geldes müssen mal schon erwirtschaftet werden. Und dann gehen von der erzielten Rendite nochmal 30 % ab. Da muss Oma schon eine ganze Weile dafür stricken - und zwar auch, wenn Oma wie in diesem Fall häufig ein Pensionsfonds oder ein Versicherer ist. 70% von zu wenig ist halt noch weniger als zu wenig. (Wenn man das so denken kann…)

Es ist schon auf gewisse Weise amüsant, wie sich das System langsam selbst in die Knie zwingt:

Die Senkung der Leitzinsen, der Quantative Ease in den USA und all diese schönen Sachen, die „den Märkten“ doch gut tun sollten und von ihnen auch gefordert wurde, nehmen ihnen jetzt langsam die Spucke aus dem Mund. Sie trocknen sich selbst gegenseitig aus.

Da muss man sich nicht wundern, warum lt Handelsblatt der Anteil, den Dach-Hedgefonds im Anlagevolumen von Hedgefonds haben, „von 71 Prozent im Jahr 2004 auf rund 40 Prozent Ende vergangenen Jahres gesunken“ ist. Auf deutsch könnte das heißen:

Nachdem die Hedge-Fonds per Saldo doch keine besseren Renditen als der Rest boten, waren die Dach-Hedgefonds am Ende wahrscheinlich einfach zu teuer. Drolliges System…
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