ESM Chef : die Finanzmärkte haben versagt
Interessant: ZEIT-Online macht ein Interview mit dem Chef des Europäischen Statbilitäts-Mechanismus (ESM). Da wird auch über Lerneffekte gesprochen. Zum Beispiel habe man gelernt, dass „Finanzmärkte versagen können“.
Man habe eben angenommen, dass „die Finanzmärkte wirtschaftspolitische Risiken identifizieren und das Kapital entsprechend lenken“. Stattdessen wären die Märkte bei Staatsanleihen erst mit niedrigen Zinsen zu lange freigiebig gewesen und dadurch Schaden verursacht und jetzt lägen die Zinsen zu hoch und würden auch wieder Schaden anrichten. Die Weil das Pendel immer zu stark ausschlage, können man sich gewissermaßen auf die Vernunft der Märkte nicht verlassen. Obwohl das in Deutschland „viele fordern würden.
Das ist ja mal wenigstens eine kluge Erkenntnis, die sich da langsam durchsetzt – allerdings ohne ernsthafte Schlüsse daraus zu ziehen: Der ESM-Chef sagt zwar, dass man „zusätzlich“ ein striktes und konsequent umgesetztes Regelwerk brauche. Aber dummerweise scheint er damit aber nicht eine Regulierung der „Märkte“ und ihrer Ziele zu meinen, sondern ein Regulierung der Volkswirtschaften – damit sie sich gewissermaßen selbst vor den Unwägbarkeiten der Märkte schützen. Am Ende wird dann aus einer – wie man heute gern sagt – marktradikalen Denkweise eben eine neoliberale Denkweise. Was ja auch nicht so wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Eine Rückkehr zu einer auf der dienenden Funktion „der Märkte“ basierenden Denkweise wäre ja eine prima Alternative gewesen…
Man habe eben angenommen, dass „die Finanzmärkte wirtschaftspolitische Risiken identifizieren und das Kapital entsprechend lenken“. Stattdessen wären die Märkte bei Staatsanleihen erst mit niedrigen Zinsen zu lange freigiebig gewesen und dadurch Schaden verursacht und jetzt lägen die Zinsen zu hoch und würden auch wieder Schaden anrichten. Die Weil das Pendel immer zu stark ausschlage, können man sich gewissermaßen auf die Vernunft der Märkte nicht verlassen. Obwohl das in Deutschland „viele fordern würden.
Das ist ja mal wenigstens eine kluge Erkenntnis, die sich da langsam durchsetzt – allerdings ohne ernsthafte Schlüsse daraus zu ziehen: Der ESM-Chef sagt zwar, dass man „zusätzlich“ ein striktes und konsequent umgesetztes Regelwerk brauche. Aber dummerweise scheint er damit aber nicht eine Regulierung der „Märkte“ und ihrer Ziele zu meinen, sondern ein Regulierung der Volkswirtschaften – damit sie sich gewissermaßen selbst vor den Unwägbarkeiten der Märkte schützen. Am Ende wird dann aus einer – wie man heute gern sagt – marktradikalen Denkweise eben eine neoliberale Denkweise. Was ja auch nicht so wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Eine Rückkehr zu einer auf der dienenden Funktion „der Märkte“ basierenden Denkweise wäre ja eine prima Alternative gewesen…
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