Standard & Poor verurteilt in Australien ABN Amro
Auch interessant: Wie unter anderem FAZ-Online („Entschädigung für Gemeinden: S&P wegen zu guter Note verurteilt“, 5.11.12) meldet, habe ein australisches Gericht nun erstmals eine Rating-Agentur zu Schadenersatz für ein Rating verurteilt.
Konkret gehe es um die Klage von australischen Kommunen, die offenbar in verbriefte Kredite investiert hätten, die von Standards & Poors mit der Bestnote AAA beurteilt wurden – und in der Krise 90% ihres Werst eingebüßt hätten. Das Urteil verpflichtet die Agentur zu vollem Schadenersatz plus Zinsen. Man wolle aber Revision einlegen.
Zitiert wird dazu eine Stellungnahme der Agentur, die jeden Verdacht zurückweise, das ihre Meinungen „unangemessen“ waren. Das wird natürlich eine interessante Diskussion entfachen: Das Gegenteil von „unangemessen“ ist ja bekanntlich das Wort „angemessen“. Und darum wurde dieses Wort wohl gewählt: Es mag ja durchaus sein, dass die erteilten Ratings für windige Derivate in der damaligen Zeit und allgemeinen Denkweise tatsächlich angemessen erschienen. So gesehen wäre das wirklich eine schwierige Frage. Man müsste ja das ganze System zu Schadenersatz verklagen – und alle die es getragen und befördert haben. Alternativ könnte man auch denken, dass sich eben alle kollektiv getäuscht hätten.
Allerdings steht dem das Zitat eines Satzes der Richterin entgegen, die laut der australischen finance.9MS („Council case made lead to others overseas“, 5.11.12) gesagt haben soll: Standard & Poors wurde gezwungen und ABN Amro (die Bank von der die verbrieften Papiere stammten) habe das Rating durchgesetzt. (She said Standard & Poors had been "sandbagged" and ABN Amro had "simply bulldozed the rating through".)
Es wird also interessant zu sehen, wie die Sache am Ende ausgeht. Es geht ja schlussendlich um die Frage, ob alle durchgeknallt waren oder es schlussendlich doch um kriminelle Energie zum Zwecke der Profitmaximierung und Auslagerung von künstlich erzeugten Risiken gegangen ist…
Konkret gehe es um die Klage von australischen Kommunen, die offenbar in verbriefte Kredite investiert hätten, die von Standards & Poors mit der Bestnote AAA beurteilt wurden – und in der Krise 90% ihres Werst eingebüßt hätten. Das Urteil verpflichtet die Agentur zu vollem Schadenersatz plus Zinsen. Man wolle aber Revision einlegen.
Zitiert wird dazu eine Stellungnahme der Agentur, die jeden Verdacht zurückweise, das ihre Meinungen „unangemessen“ waren. Das wird natürlich eine interessante Diskussion entfachen: Das Gegenteil von „unangemessen“ ist ja bekanntlich das Wort „angemessen“. Und darum wurde dieses Wort wohl gewählt: Es mag ja durchaus sein, dass die erteilten Ratings für windige Derivate in der damaligen Zeit und allgemeinen Denkweise tatsächlich angemessen erschienen. So gesehen wäre das wirklich eine schwierige Frage. Man müsste ja das ganze System zu Schadenersatz verklagen – und alle die es getragen und befördert haben. Alternativ könnte man auch denken, dass sich eben alle kollektiv getäuscht hätten.
Allerdings steht dem das Zitat eines Satzes der Richterin entgegen, die laut der australischen finance.9MS („Council case made lead to others overseas“, 5.11.12) gesagt haben soll: Standard & Poors wurde gezwungen und ABN Amro (die Bank von der die verbrieften Papiere stammten) habe das Rating durchgesetzt. (She said Standard & Poors had been "sandbagged" and ABN Amro had "simply bulldozed the rating through".)
Es wird also interessant zu sehen, wie die Sache am Ende ausgeht. Es geht ja schlussendlich um die Frage, ob alle durchgeknallt waren oder es schlussendlich doch um kriminelle Energie zum Zwecke der Profitmaximierung und Auslagerung von künstlich erzeugten Risiken gegangen ist…
Kommentar schreiben