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Handelsblatt und die Volksbanken: seltsam

Auch nett: Wie das Handelsblatt („Volksbanken trotz Wachstum mit mäßigem Ergebnis“, 7.3.13) meldet, hätten auch die Genossenschaftsbanken im Jahr 2012 mehr Geschäft gehabt. Insgesamt hätten Kunden ihnen 4,3 Mrd Euro zusätzlich anvertraut. Das seien jetzt in Summe fast 138,7 Milliarden Euro. Parallel dazu hätten die Genossen das Kreditvolumen um 4,6 Milliarden Euro auf rund 109,2 Milliarden Euro gesteigert. Das sind doch nette Zahlen. Vom Handelsblatt gibt es aber kein Wort darüber, dass die Genossenschaftsbanken angesichts dieser Zahlen genau das machen, worauf es ankommt: Sie sammeln Geld ein und geben es in fast gleicher Höhe wieder in Form von Krediten an die Region ab.

Stattdessen wird über das 2012er Betriebsergebnis gesprochen: Es sei wegen veränderten Bewertungen von Euro-Staatsanleihen mit rund 2,2 Milliarden Euro zwar höher als ein Jahr zuvor (1,8 Mrd Euro) ausgefallen. Diesen Betrag findet das Handelsblatt „überschaubar“. Aha. Naja. Klar, kommt immer drauf an, worauf man sich konzentriert.

Was einen bei der Lektüre wundert: In dem Artikel spricht das Handelsblatt von insgesamt 304 Instituten. Seltsam: Der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken spricht auf der Website von 1.121 Genossenschaftsbanken. Naja, vielleicht konnte sich der Redakteur des Handelsblatt nicht vorstellen, dass 1121 Banken gemeinsam nur 2,2 Mrd Euro Profit machen. Und setzte die Zahl deshalb runter. Weil das doch zu einer richtigen Bank dazu gehört, dass sie ohne groß nachzudenken vor allem fette Gewinne für sich und ihre Aktionäre rausholen will. Vielleicht gibt es aber ja auch eine andere Erklärung, die sich aus dem Artikel nicht so richtig erschließen lassen will…
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