claim von gute-banken

Gold: Preisverfall mit Ansage

Ja, so ist das wohl: Nachdem das große Geld aus Krisen- und Panikgründen lange Zeit ins Gold als Sachanlage getrieben wurde, stiegen die Preise seit der Jahrtausendwende wie wahnsinnig. Wie das Handelsblatt („Preisverfall mit Ansage“, 16.4.13) meldet, würde der Preis nun ebenso drastisch fallen. Dazu gibt’s vom Handelsblatt eine für seine Verhältnisse kritische Analyse:

Dass der Goldpreis nun falle, bedeute eigentlich gar nicht – wie der normale Mensch wohl annehmen würde – dass „tonnenweise Goldbarren den Besitzer wechseln.“ Tatsächlich geht es eben auch hier nicht mehr um den zugrundeliegenden und mit volkswirtschaftlicher Produktion verbundenen Wert des Goldes. Ach woher: Ein Großteil der Verkäufe spiele sich auch hier „nur virtuell“ ab: An der New Yorker Rohstoffbörse COMEX seien am 12.4.13 rund 368 000 Future-Kontrakte gehandelt worden - also mal wieder Derivate oder Wetten auf die Preisentwicklung. Damit hätten „rund 1140 Tonnen“ Gold den Besitzer gewechselt – das entspreche lt. Handelsblatt der „gesamten jährlichen Goldnachfrage von Indien oder China“.

Angesichts dieser Zahl, die so gar nicht an realwirtschaftliche Wahrscheinlichkeiten passen will, sagt sogar das Handelsblatt: Es seinen halt „auch die Segnungen des modernen Handels“, die sich hier auswirken wurden. Das Ganze sei halt soweit mechanisiert, dass ein Kursrutsch oder die Unterschreitung „bestimmter charttechnischer Marken“ halt automatisch weitere Verkäufe auslöse.

Und dann kommt eben mal wieder die Erkenntnis, die einem so bekannt vorkommt: Für den „Markt“, der ja über zehn Jahr lang dran gewöhnt war, dass es „fast nur nach oben“ ging, habe das, so das Handelsblatt eine fatale Folge:

„Das Vertrauen ist erschüttert“.

Ja, das ist halt blöd, wenn „die Märkte“ ihr gemeinsames Spiel spielen – und es am Ende wieder keiner gewesen sein will…
weitere Einträge

Kommentare

Kommentar schreiben

Bleiben Sie bitte sachlich und themenbezogen in Ihren Beiträgen und unterlassen Sie bitte links- und rechtsradikale, pornographische, rassistische, beleidigende und verleumderische Aussagen.