claim von gute-banken

Credit Suisse prüft Verkauf

So wird’s gemacht: Wie die FAZ („"Credit Suisse prüft Verkauf", 7.6.13) meldet, wolle die Schweizer Großbannk Credit Suisse – durchaus vergleichbar mit der Deutschen Bank – ihren Bereich Vermögensverwaltung auf „höhere Ertragskraft“ trimmen. Wie sie das machen will: Sie will sich gern von den nicht ganz so reichen Kunden trennen.

Konkret soll das so gehen: Man wolle wohl gerne alle Kundendepots, in denen weniger als eine Million Euro liegt, gern zusammenfassen und an irgendjemand verkaufen. Allerdings, so kommentiert die FAZ, sei es wohl fraglich, ob sich Kunden mit „weniger Vermögen verkaufen lassen“. Über diese Formulierung der FAZ muss man doch mal ein wenig nachdenken…

Meint sie nun die Frage, ob sich die Kunden überhaupt gerne „verkaufen“ lassen wollen? Wohl eher nicht. Sie stellt damit wahrscheinlich eher einfach nur fest, dass das Geschäft mit sogenannten „HNWI“ (High net worth individiuals) ohnehin im Wesentlichen ertragsgetrieben ist. Da spielt der Wille oder das Interesse des Kunden wohl ohnehin eher eine untergeordnete Rolle spielt. Und deshalb wird die Formulierung mit dem Verkauf von Kundenvermögen wohl auch nur heißen: Für ein solches Portfolio könnten eventuell einfach keine Käufer zu finden sein – weil ja die anderen Vermögensverwalter genauso ertragsgetrieben sind und deshalb auch sagen könnten: Das lohnt sich ja gar nicht. Und das ist ja auch wieder ebenso bezeichnend wie drollig.

Nur mal Rande: Die Vorgehensweise, sich einfach mal von unrentabel erscheinenden Kunden zu trennen, hat man ja 1999 schon bei der Deutschen Bank erlebt. Damals wurden auch die gesamten Privatkunden mal eben in die Deutsche Bank 24 ausgelagert – natürlich mit Ausnahme der vermögenden Kunden. Wer sich noch erinnert: Diese Episode war vergleichsweise kurz: Drei Jahre später holte man die Kunden dann wieder rein – weil sie halt irgendwie doch Ertrag brachten…
weitere Einträge

Kommentare

Kommentar schreiben

Bleiben Sie bitte sachlich und themenbezogen in Ihren Beiträgen und unterlassen Sie bitte links- und rechtsradikale, pornographische, rassistische, beleidigende und verleumderische Aussagen.