Vatikanbank, Irish Bank und noch mehr Halunken?
Bemerkenswert: Angesichts der kürzlich bekannt gewordenen Mitschnitte von Telefongesprächen des Vorstands der Anglo-Irish-Bank fühlt sich sogar die FAZ („Kommentar: Vatikanbank, Irish Bank und noch mehr Halunken“, befleißigt, ein wenig Kritik am System zu üben…
Am Ende, so heißt es dort, bringe „das Moralisieren“ ja nichts. Weil es „den besten Moralisten“ „in vielen Jahrhunderten“ nicht gelungen sei, „die Schlechtigkeit der Menschen abzuschaffen“. Und da, so der FAZ-Kommentar, nütze eben auch der „dreiundzwanzigste Kulturwandel“ nichts. (Oh, hören wir da eine Kritik an der Deutschen Bank?)
Und was ist also zu tun? Hier ist das Rezept des FAZ-Kommentars:
1. Man müsse die Banken so regulieren, „dass auch Halunken dort wenig anrichten können“.
2. Der triftigste Ansatz sei eben eine radikale Erhöhung des Eigenkapitals, weil das die Risikofreude dämpfe und im Ernstfall das Geld der Steuerzahler schone.
3. Vor allem aber soll man Banken, die „kein Geschäftsmodell haben“, „schleunigst dicht machen“.
Und da ist er dann doch wieder: Der Glaube an die Effizienz der Märkte und ihrer Berechnungen. Dieser Glaube, dass die wichtigste Funktion einer Bank (oder eines Unternehmens) das Geldverdienen ist. Und dass man deshalb einfach nur nach dem Geschäftsmodell sehen müsse – ob es denn nun ausreichend Gewinne produziert. Anstatt einmal zu fragen, welchen gesamtgesellschaftlichen oder volkswirtschaftlichen Nutzen eine Bank aufweisen kann.
Was ein Geschäftsmodell genau ist, steht in dem FAZ-Kommentar übrigens nicht drin. Aber zum Glück haben wir schon im Herbst 2010 einmal auf der Website des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) nachgesehen und kommentiert. Dort hieß es:
„Ein Geschäftsmodell ist tragfähig, wenn es robust ist gegenüber Belastungen, die aus der Bank selbst oder von außen auf die Bank einwirken, und wenn es nachhaltige Erträge in Höhe einer adäquaten Verzinsung des Eigenkapitals erwirtschaftet.“
In dem Artikel von damals ging es um die damals schiefliegenden Landesbanken. Unser Kommentar damals:
„Gesellschaftliche Bedürfnisse, Bedürfnisse der Menschen und Märkte? Ach was, so blödes Marketingzeug brauchen wir doch nicht mehr. Aber irgendwie kann man’s ja fast verstehen. Wenn man innerhalb von zwei Jahren 155 Mrd. € an Stabilisierungsmaßnahmen verteilt hat, dann denkt man nur noch an das Eine. Die Bilanzsumme der begünstigten Institute lag laut Soffin per 31.12.2008 bei 1.895 Mrd. €. Davon entfallen 7,1 % auf Soffin-Garantien und 1,1 % auf Soffin-Geld zur Soffin-Rekapitalisierung.“
Sehr viel mehr muss man dazu auch heute nicht sagen. Außer höchstens diesem schönen Satz, den man EInstein zuschreibt: Man könne ein Problem nicht mit der Denkweise lösen, die es erschaffen hat…
Am Ende, so heißt es dort, bringe „das Moralisieren“ ja nichts. Weil es „den besten Moralisten“ „in vielen Jahrhunderten“ nicht gelungen sei, „die Schlechtigkeit der Menschen abzuschaffen“. Und da, so der FAZ-Kommentar, nütze eben auch der „dreiundzwanzigste Kulturwandel“ nichts. (Oh, hören wir da eine Kritik an der Deutschen Bank?)
Und was ist also zu tun? Hier ist das Rezept des FAZ-Kommentars:
1. Man müsse die Banken so regulieren, „dass auch Halunken dort wenig anrichten können“.
2. Der triftigste Ansatz sei eben eine radikale Erhöhung des Eigenkapitals, weil das die Risikofreude dämpfe und im Ernstfall das Geld der Steuerzahler schone.
3. Vor allem aber soll man Banken, die „kein Geschäftsmodell haben“, „schleunigst dicht machen“.
Und da ist er dann doch wieder: Der Glaube an die Effizienz der Märkte und ihrer Berechnungen. Dieser Glaube, dass die wichtigste Funktion einer Bank (oder eines Unternehmens) das Geldverdienen ist. Und dass man deshalb einfach nur nach dem Geschäftsmodell sehen müsse – ob es denn nun ausreichend Gewinne produziert. Anstatt einmal zu fragen, welchen gesamtgesellschaftlichen oder volkswirtschaftlichen Nutzen eine Bank aufweisen kann.
Was ein Geschäftsmodell genau ist, steht in dem FAZ-Kommentar übrigens nicht drin. Aber zum Glück haben wir schon im Herbst 2010 einmal auf der Website des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) nachgesehen und kommentiert. Dort hieß es:
„Ein Geschäftsmodell ist tragfähig, wenn es robust ist gegenüber Belastungen, die aus der Bank selbst oder von außen auf die Bank einwirken, und wenn es nachhaltige Erträge in Höhe einer adäquaten Verzinsung des Eigenkapitals erwirtschaftet.“
In dem Artikel von damals ging es um die damals schiefliegenden Landesbanken. Unser Kommentar damals:
„Gesellschaftliche Bedürfnisse, Bedürfnisse der Menschen und Märkte? Ach was, so blödes Marketingzeug brauchen wir doch nicht mehr. Aber irgendwie kann man’s ja fast verstehen. Wenn man innerhalb von zwei Jahren 155 Mrd. € an Stabilisierungsmaßnahmen verteilt hat, dann denkt man nur noch an das Eine. Die Bilanzsumme der begünstigten Institute lag laut Soffin per 31.12.2008 bei 1.895 Mrd. €. Davon entfallen 7,1 % auf Soffin-Garantien und 1,1 % auf Soffin-Geld zur Soffin-Rekapitalisierung.“
Sehr viel mehr muss man dazu auch heute nicht sagen. Außer höchstens diesem schönen Satz, den man EInstein zuschreibt: Man könne ein Problem nicht mit der Denkweise lösen, die es erschaffen hat…
Kommentare
www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kommentar...lunken- 12265012.html
www.gute-banken.de/gb/meldungen/281-alte...der- grossbanken.html