claim von gute-banken

Fonds für die Tonne ?

Da könnte man schon einen Knoten ins Hirn kriegen: Mit der markigen Headline „Fonds für die Tonne“ moniert das Geldmedium Euro am Sonntag (24.8.13) die schlechte Leistung von zahlreichen Fonds. Laut einer Studie (mal wieder) hätten es über 200 Fonds über mehrere Jahre hinweg nicht geschafft, die Note 3 zu erreichen. Gründe dafür werden auch gleich mitgeliefert…

So könne es zum Beispiel sein, dass ein Fonds von seiner Ausrichtung her „defensiv“ sei – da könne er natürlich keine Rendite bringen. Oder der Fonds könnte auch nachhaltig ausgerichtet sein. Der Nachhaltigkeitsansatz, so heißt es dazu, „mag ja löblich sein“, aber deshalb müsse man doch nicht gleich “über zehn Jahre“ dem Markt und den Peer Groups hinterherhinken.

Dass es solche Fonds überhaupt gebe, liege wohl daran, dass es für die Fondskäufer trotz Internet schwer sei, ordentliche Informationen zu bekommen. Aber wie durch Zufall schlägt Euro am Sonntag gleich ein paar gute Fonds vor, die den Kriterien der Studie entsprechen. Und die müssen eben nicht in sich und von ihrem ethischen Ansatz her „gut“ sein, sondern einfach wie immer beim Vergleich der „Wertentwicklung gegenüber einem für die jeweilige Anlageklasse gängigen Index“ und „gegenüber der Konkurrenz (Peer Group)“ besser sein als andere.

Kurz gesagt: Wer nicht dauerhaft besser ist, als der Durchschnitt, gehört in die Tonne. Das ist natürlich insofern ein drolliger Ansatz, als die FAZ („Viele Absolute-Return-Fonds brechen Versprechen“, 24.8.13) am selben Tag meldete, dass ein Viertel derjenigen Fonds, die kein bißchen defensiv und auch nicht die Bohne nachhaltig sind, und für die genau dieses mit allen Mitteln „immer besser als der Durchschnitt sein“ die Maxime und das Versprechen war, ihr Ziel auch verfehlt hätten. Diese Absolute Return-Fonds wollten sich nämlich eigentlich nicht nur daran messen lassen, ob sie relativ „besser oder schlechter als ein Vergleichsindex abschneiden“, sondern ob sie absolut in jeder Marktphase eine Wertsteigerung erreichen. Und deshalb besser sind. Ja, hat wohl auch nicht so richtig geklappt.

Und wenn man da mal drüber nachdenkt, kommt man wohl irgendwann zu dem Schluss:

Wenn sie alle immer nur zwanghaft und verzweifelt versuchen, „besser“ oder „die Besten“ zu sein – dann hören sie halt irgendwann auch auf, „gut“ zu sein. Gut für die Gesellschaft, gut für ihre Anleger, und auf die Dauer sogar gut für ihr eigenes Bankkonto…
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