Präsident der Weltbank plant Kulturrevolution
Klingt gut: Wie u. a. die Süddeutsche Zeitung („Präsident der Weltbank plant Kulturrevolution“, 11.10.13) meldet, will der neue Präsident der Weltbank den Fokus der Bank radikal auf die Abschaffung der Armut legen. Das ist schon mal eine gute Sache…
Wie radikal der gelernte Arzt sein Ziel erreichen will, zeigt ein von der Süddeutschen zitierter Satz, den er seinen Mitarbeitern auf den Weg gebe: „Gebt mir Projekte, die riskant sind, aber etwas bewirken können." Das ist auch gut.
Allerdings gibt es schon so eine Frage, die einem hochkommt: Wird er auch den Umgang der Weltbank mit Risiken verändern? Diese Frage stellt sich einem ja fast automatisch, wenn man bedenkt, dass der Umgang mit und vor allem das „Auslagern von Risiken“ in Form von Derivaten, Verbriefungen und anderen Wetten sich in den letzten Jahren ja als Motor der diversen Krisen erwiesen hat.
Hat die – übrigens 1944 für den Wiederaufbau der durch den zweiten Weltkrieg zerstörten Länder gegründeten - „Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung“(sprich: Weltbank) bei diesem Spiel auch mitgemacht? Man guckt halt einfach mal im letzten Jahresbericht („Management’s Discussion & Analysis and Financial Statements June 30, 2013“) nach und sucht mal nach dem Wort „Derivatives“. Das Ergebnis ist erschreckend. Derivate wie z.B. Zins-Swaps sind offenbar wenigstens bisher ein zentraler Bestandteil des Werkzeugkastens und Rsikomanagements der Weltbänker.
Derivate scheinen sehr, sehr intensiv genutzt zu werden. Wie man auf Seite 42 des Berichts („Figure 19: Effect of Derivatives on Interest Rate Structure of the Borrowing Portfolio—June 30, 2013“) lesen kann, werden mit Derivaten nahezu alle Kreditverbindlichkeiten der Weltbank von fixen Zinsen auf variable Zinsen umgestellt. Wenn man das so verstehen will, wird jeder aufgenommene Kredit mit einem Derivat hinterlegt.
Und nun will der neue Präsident also mehr Risiken eingehen. Es steht zu hoffen, dass er damit nicht noch stärker an der Roulette-Scheibe drehen will. Na immerhin ist er ja von Beruf ein Arzt und kein Bänker.
Er müsste also wissen, was krank macht…
Wie radikal der gelernte Arzt sein Ziel erreichen will, zeigt ein von der Süddeutschen zitierter Satz, den er seinen Mitarbeitern auf den Weg gebe: „Gebt mir Projekte, die riskant sind, aber etwas bewirken können." Das ist auch gut.
Allerdings gibt es schon so eine Frage, die einem hochkommt: Wird er auch den Umgang der Weltbank mit Risiken verändern? Diese Frage stellt sich einem ja fast automatisch, wenn man bedenkt, dass der Umgang mit und vor allem das „Auslagern von Risiken“ in Form von Derivaten, Verbriefungen und anderen Wetten sich in den letzten Jahren ja als Motor der diversen Krisen erwiesen hat.
Hat die – übrigens 1944 für den Wiederaufbau der durch den zweiten Weltkrieg zerstörten Länder gegründeten - „Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung“(sprich: Weltbank) bei diesem Spiel auch mitgemacht? Man guckt halt einfach mal im letzten Jahresbericht („Management’s Discussion & Analysis and Financial Statements June 30, 2013“) nach und sucht mal nach dem Wort „Derivatives“. Das Ergebnis ist erschreckend. Derivate wie z.B. Zins-Swaps sind offenbar wenigstens bisher ein zentraler Bestandteil des Werkzeugkastens und Rsikomanagements der Weltbänker.
Derivate scheinen sehr, sehr intensiv genutzt zu werden. Wie man auf Seite 42 des Berichts („Figure 19: Effect of Derivatives on Interest Rate Structure of the Borrowing Portfolio—June 30, 2013“) lesen kann, werden mit Derivaten nahezu alle Kreditverbindlichkeiten der Weltbank von fixen Zinsen auf variable Zinsen umgestellt. Wenn man das so verstehen will, wird jeder aufgenommene Kredit mit einem Derivat hinterlegt.
Und nun will der neue Präsident also mehr Risiken eingehen. Es steht zu hoffen, dass er damit nicht noch stärker an der Roulette-Scheibe drehen will. Na immerhin ist er ja von Beruf ein Arzt und kein Bänker.
Er müsste also wissen, was krank macht…
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www.sueddeutsche.de/wirtschaft/interview...revolution- 1.1793195