Rendite bei stagnierenden Märkten
Auch witzig: In seiner Serie „DREI STRATEGIEN, DREI DEPOTS“ lässt das Handelsblatt („Rendite bei stagnierenden Märkten“, 17.10.13) drei seiner Redakteure mit Musterdepots verschiedene Anlagestrategien ausprobieren. Diskutiert wird in dieser Folge ein „Reverse Bonus-Zertifikat“. Also eine Wette auf etwas, das nicht eintritt, weil man sonst verliert…
Aber was ist ein „Reverse Bonus-Zertifikat“ eigentlich? Am besten versteht man es, wenn man weiß, was ein sogenanntes „Bonus Zertifikat“ ist. Grob gesprochen ist das eine an der Börse frei gehandelt Wette – amtlich heißt das Inhaberschuldverschreibung“ – auf die Entwicklung eines auch an der Börse gehandelten Wertes. Die Wette läuft beim Bonus Zertifikat so: Steigt der Aktienkurs zu einem bestimmten Zeitpunkt auf oder über einen definierten Wert, hat man gewonnen. Man bekommt einen vereinbarten Bonus. Liegt der Wert unterhalb dieses Wertes, hat man verloren.
Und nun zum „Reverse Bonus Zertifikat“: Um die Sache noch spannender und vielversprechender zu machen, wettet man beim Reverse Bonus Zertifikat nicht mehr darauf, dass beispielsweise der DAX am 19.12.13 mindestens 9400 Punkte erreichen wird. Sondern eben darauf, dass er diesen Wert n i c h t erreichen wird. Seltsam.
Drollig daran: Im Performance-Vergleich der Depots von diesen drei Redakteuren schneidet das Depot, das nur auf solche Wetten setz, noch nicht einmal besser ab. Die Wertentwicklung ist sogar schlechter als bei dem Depot, das nur in Aktien und Fonds investiert.
Ja dann ist es ja gut, so könnte man sagen. Aber das eigentlich Bemerkenswerte Bedrohliche an diesen Zertifikaten ist eigentlich gar nicht so sehr, dass sie Wetten auf nicht eintretende Ereignisse oder Werte sind. Sondern dass sie frei an der Börse gehandelt werden. Das heißt: Ihr Wert selbst verändert sich auch ständig. Man kann mit ihnen spekulieren. Kaufen wenn sie grad billig sind. Verkaufen, wenn der Preis gerade gestiegen ist. Einer gewinnt, einer verliert.
Früher bezogen sich solche Zertifikate im Wesentlichen auf Aktien. Heute meist auf irgendwelche Indizes wie den DAX. Damit haben solche an der Börse üblichen Finanz-Wetten-Instrumente wie das im Handelsblatt diskutierte Reverse Bonus Zertifikat im Grunde gar keine Anbindung mehr an irgendetwas, das noch mit Realität zu tun haben könnte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Bei Reverse Bonus Zertifikaten handelt es sich quasi einfach nur um Spielgeld, mit dem Spielgeld abgesichert wird. Es bildet auch keine gesellschaftliche oder wirtschaftliche Realität und auch nicht den Wert von irgendetwas ab. Aber es wird an der Börse gehandelt.
Und auf ein System, das solche mehrfach seltsame Konstruktionen zulässt und fördert, sollen wir alle also unsere Altersvorsorge aufbauen…
Aber was ist ein „Reverse Bonus-Zertifikat“ eigentlich? Am besten versteht man es, wenn man weiß, was ein sogenanntes „Bonus Zertifikat“ ist. Grob gesprochen ist das eine an der Börse frei gehandelt Wette – amtlich heißt das Inhaberschuldverschreibung“ – auf die Entwicklung eines auch an der Börse gehandelten Wertes. Die Wette läuft beim Bonus Zertifikat so: Steigt der Aktienkurs zu einem bestimmten Zeitpunkt auf oder über einen definierten Wert, hat man gewonnen. Man bekommt einen vereinbarten Bonus. Liegt der Wert unterhalb dieses Wertes, hat man verloren.
Und nun zum „Reverse Bonus Zertifikat“: Um die Sache noch spannender und vielversprechender zu machen, wettet man beim Reverse Bonus Zertifikat nicht mehr darauf, dass beispielsweise der DAX am 19.12.13 mindestens 9400 Punkte erreichen wird. Sondern eben darauf, dass er diesen Wert n i c h t erreichen wird. Seltsam.
Drollig daran: Im Performance-Vergleich der Depots von diesen drei Redakteuren schneidet das Depot, das nur auf solche Wetten setz, noch nicht einmal besser ab. Die Wertentwicklung ist sogar schlechter als bei dem Depot, das nur in Aktien und Fonds investiert.
Ja dann ist es ja gut, so könnte man sagen. Aber das eigentlich Bemerkenswerte Bedrohliche an diesen Zertifikaten ist eigentlich gar nicht so sehr, dass sie Wetten auf nicht eintretende Ereignisse oder Werte sind. Sondern dass sie frei an der Börse gehandelt werden. Das heißt: Ihr Wert selbst verändert sich auch ständig. Man kann mit ihnen spekulieren. Kaufen wenn sie grad billig sind. Verkaufen, wenn der Preis gerade gestiegen ist. Einer gewinnt, einer verliert.
Früher bezogen sich solche Zertifikate im Wesentlichen auf Aktien. Heute meist auf irgendwelche Indizes wie den DAX. Damit haben solche an der Börse üblichen Finanz-Wetten-Instrumente wie das im Handelsblatt diskutierte Reverse Bonus Zertifikat im Grunde gar keine Anbindung mehr an irgendetwas, das noch mit Realität zu tun haben könnte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Bei Reverse Bonus Zertifikaten handelt es sich quasi einfach nur um Spielgeld, mit dem Spielgeld abgesichert wird. Es bildet auch keine gesellschaftliche oder wirtschaftliche Realität und auch nicht den Wert von irgendetwas ab. Aber es wird an der Börse gehandelt.
Und auf ein System, das solche mehrfach seltsame Konstruktionen zulässt und fördert, sollen wir alle also unsere Altersvorsorge aufbauen…
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