JP Morgan auf Twitter abgewatscht
Auch drollig: Wie u.a. die FAZ(„Greetings aus New York: JP Morgan auf Twitter abgewatscht“, 15.11.13) berichtet, hatte sich die Großbank JPMorgan eine nette kleine Marketing-Aktion auf Twitter überlegt. Und holte sich damit eine blutige Nase bzw. einen sogenannten „Shit-Storm“. Das ist wirklich in verschiedenerlei Beziehung drollig…
Eigentlich hätte die Bank, so der Artikel, mit der Aktion gerne Studenten als Kunden, gewinnen. Weil die doch Twitter nutzen… Das Konzept war blendend einfach: Zwei Tage vor dem Ereignis wurde per Twitter angekündigt, dass der Vize-Präsident unter dem Hashtag #askjpm eine Stunde lang für Fragen zur Verfügung stehe. („Tomorrow at 1pm ET $JPM Vice Chairman Jimmy Lee takes over @JPMorgan to answer your questions for 1 hour. Tweet your Q early using #AskJPM“,) Mag sein, dass man irgendwelche Fragen zum besten Investment oder ähnliches erwartete. Die scheinen aber so gar nicht gekommen zu sein. Stattdessen wurde die Bank mit bitteren Fragen überzogen. Die einfachste und schönste Frage wurde dabei von einem gestellt, der offenbar im Rahmen der Immobilienkrise sein Haus verloren hatte: „Can I have my house back?“ (Bekomme ich mein Haus zurück?)
Etwa 6000 Fragen später ballerte JPMorgan dann einen weiteren Tweet raus: Tomorrows Q&A is cancelled. Bad Idea. Back to the drawing board.“ Was sinngemäß soviel heißt wie: „Die Fragestunde fällt morgen aus. War wohl eine schlechte Idee. Wir müssen nochmal drüber nachdenken.“
Das Drollige an all dem ist nun eben nicht nur, dass die Großbank für die völlige Fehleinschätzung der Twitter-Nutzer und ihres Rufs weltweit durch den Kakao gezogen wurde. Sondern vor allem der Umstand, dass JPMorgan zu dem Bankenkonsortium gehörte, das Twitter letzte Woche an die Börse brachte. Die Großbank hatte also ausreichend Zeit, sich im Vorfeld mit Twitter zu beschäftigen. Aber sie sah wohl nur die Zahlen.
Was lehrt diese Geschichte nun, außer dass man ein wenig drüber lachen kann? Wohl eben das eine: Die Bewertung von Börsen hat heute fast nichts mehr mit den realen Unternehmen zu tun, die sie repräsentieren. Und „den Märkten“ ist es – wenigstens heute noch – egal, was die Menschen denken. Mit der dienenden gesellschaftlichen Funktion wurde auch die Verbindung zur gesellschaftlichen Realität an der Kasse abgegeben. Geld wird ja trotzdem verdient. Aber das steht nicht in dem Artikel…
Eigentlich hätte die Bank, so der Artikel, mit der Aktion gerne Studenten als Kunden, gewinnen. Weil die doch Twitter nutzen… Das Konzept war blendend einfach: Zwei Tage vor dem Ereignis wurde per Twitter angekündigt, dass der Vize-Präsident unter dem Hashtag #askjpm eine Stunde lang für Fragen zur Verfügung stehe. („Tomorrow at 1pm ET $JPM Vice Chairman Jimmy Lee takes over @JPMorgan to answer your questions for 1 hour. Tweet your Q early using #AskJPM“,) Mag sein, dass man irgendwelche Fragen zum besten Investment oder ähnliches erwartete. Die scheinen aber so gar nicht gekommen zu sein. Stattdessen wurde die Bank mit bitteren Fragen überzogen. Die einfachste und schönste Frage wurde dabei von einem gestellt, der offenbar im Rahmen der Immobilienkrise sein Haus verloren hatte: „Can I have my house back?“ (Bekomme ich mein Haus zurück?)
Etwa 6000 Fragen später ballerte JPMorgan dann einen weiteren Tweet raus: Tomorrows Q&A is cancelled. Bad Idea. Back to the drawing board.“ Was sinngemäß soviel heißt wie: „Die Fragestunde fällt morgen aus. War wohl eine schlechte Idee. Wir müssen nochmal drüber nachdenken.“
Das Drollige an all dem ist nun eben nicht nur, dass die Großbank für die völlige Fehleinschätzung der Twitter-Nutzer und ihres Rufs weltweit durch den Kakao gezogen wurde. Sondern vor allem der Umstand, dass JPMorgan zu dem Bankenkonsortium gehörte, das Twitter letzte Woche an die Börse brachte. Die Großbank hatte also ausreichend Zeit, sich im Vorfeld mit Twitter zu beschäftigen. Aber sie sah wohl nur die Zahlen.
Was lehrt diese Geschichte nun, außer dass man ein wenig drüber lachen kann? Wohl eben das eine: Die Bewertung von Börsen hat heute fast nichts mehr mit den realen Unternehmen zu tun, die sie repräsentieren. Und „den Märkten“ ist es – wenigstens heute noch – egal, was die Menschen denken. Mit der dienenden gesellschaftlichen Funktion wurde auch die Verbindung zur gesellschaftlichen Realität an der Kasse abgegeben. Geld wird ja trotzdem verdient. Aber das steht nicht in dem Artikel…
Kommentare
www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/gree...atscht- 12665583.html