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Hypovereinsbank: Spreu wird vom Weizen getrennt

So wird die Spreu vom Weizen getrennt: Wie u.a. die Süddeutsche („Hypovereinsbank: Eine Bank, so schick wie Apple“, 12.3.14) berichtete, will die HypoVereinsbank in den kommenden Jahren „rund 300 seiner knapp 600 Filialen dichtmachen“. Bemerkenswert ist die Begründung des Vorstandes…

Die flächendeckende Versorgung mit Filialen bringt ihm schlicht nicht genug Gewinn. Der durchschnittliche Ertrag je Bankkunde, so die Süddeutsche, liege zwar „im deutschen Massengeschäft zwischen 400 und 450 Euro“. Allerdings habe die Bank halt auch einen hohen Anteil von Kunden, die unter 100 Euro liegen würden. Und das sei für die Bank halt „nicht rentabel“.

Das Rezept der Bank ist denkbar einfach: Man schließt die Hälfte der Filialen und setze laut Süddeutsche darauf, dass die „unrentablen Kunden“ dann abwandern werden. Soll sich jemand anderes darum kümmern. Die dienende Funktion einer Bank spielt da nicht so die Rolle.

Und das obwohl die Bank eigentlich ganz solide dasteht. Im Jahr 2013 wies sie laut Handelsblatt („HVB verpasst Konzernmutter Milliardenspritze“, 18.3.13) einer Kernkapitalquote von 17,4 Prozent auf. Das sei der höchste Wert in ihrer Unternehmensgeschichte gewesen.

Freundlicherweise sagt die Süddeutsche auch gleich dazu, aus welcher Schule der Vorstand kommt: Er war früher Unternehmensberater bei McKinsey. Da hat er natürlich gelernt, Ergebnisse durch harte Schnitte nach oben zu treiben. Der Vorstand der Bank verkauft das geschickt als Smart Move.

Warum die Bank sich jetzt tatsächlich so explizit von ihren Filialen und von ihrer Verantwortung für die Kunden trennen will, kann man erraten:

Tatsächlich dient die HypoVereinsbank genau genommen schon seit 2005 jemand anderem. Damals wurde sie von der italienischen Unicredito gekauft. Laut dem genannten Handelsblatt-Artikel überwies die HVB 2013 eine „reguläre Ausschüttung“ von 1,5 Milliarden Euro – und dazu noch eine Sonderdividende von einer Milliarde an ihre Mutter in Mailand. Und die Unicredito hat ihrerseits derzeit massive Probleme. Das ist wohl der Grund dafür, dass die Bank sich durch die Filialschließung von „unrentablen Kunden“ trennen will. Sie muss mehr Geld für ihre Mutter verdienen.

Und das ist nun wieder einer der Hauptgründe, weshalb wir uns für Genossenschaftsbanken und Sparkassen aussprechen. Sie verdienen zwar auch Geld und schließen zum Teil sogar auch Filialen. Aber sie erfüllen explizit eine dienende Funktion gegenüber dem Kunden. Profitmaximierung ist dabei nicht ihr Ziel. Denn sie sind nicht börsennotiert …
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