Hochgeschwindigkeitshandel Mark Cuban
Immer mehr Kritik am Hochfrequenzhandel – und ein gelassen ausgesprochenes großes Wort: Das Manager-Magazin Online zitiert einen milliardenschweren Amerikaner, der das Thema auch nicht mehr lustig findet…
Die Idee des Aktienbesitzes, so wird er zitiert, habe ja eigentlich etwas damit zu tun, dass man Mit-Eigentümer des Unternehmens ist, das hinter der Aktie steht. Dabei gehe es gar nicht so sehr um den Kleinanleger. Das Kapital, das man den Unternehmen als Investor zur Verfügung stellt, gebe den Unternehmen die Möglichkeit, zu wachsen. Der Hochfrequenzhandel habe damit aber nichts mehr zu tun. Er trüge nichts dazu bei, die „Kapitalformation am Markt zu stimulieren oder unterstützen“. Und das sei, „ein großes Problem“.
Wie gesagt spricht er damit ein großes Wort gelassen aus: Denn indem er dem Hochfrequenzhandel diese originäre Funktion des Handels mit Aktien abspricht, demontiert er auch das zweite Mantra der Märkte: Sie würden doch mit dem, was sie tun, zur Liquidität (Wachstumskapital) der Märkte beitragen.
Das wird insofern auch für Großanleger prekär, als der Hochfrequenzhandel in den USA mittlerweile – je nach Studie – zwischen 50 und 70% des gesamten Marktvolumens ausmacht. So monierte auch ein Vorstand der Großbank Goldmann Sachs in einem Artikel des Wall Street Journals („ The Responsible Way to Rein in Super-Fast Trading“, 20.3.14) : Weil Markt-Order in Lichtgeschwindigkeit rausgeballert und wieder gelöscht werden, sei der Preis, den ein Investor sieht, meist gar nicht der Preis, zu dem er wirklich kauden kann. (the quote that an investor sees isnt the price he or she can transact). Damit ist also auch das Mantra der Preisfindung in Frage gestellt.
Nimmt man das alles einmal zusammen, könnte man eben auch wieder die einfache Feststellung treffen: Solange es nur noch darum geht, Profite zu maximieren, wird sich nichts ändern. Und das Mantra von der Liquidität und Preisfindung wird immer weniger stimmen.
Erst wenn die Börsen wieder einfache Marktplätze für den Handel mit Unternehmensanteilen sein wollen, wird sich etwas ändern. Die richtige Frage ist eben nicht „wie viel?“ sondern das gute alte „wem dient das?"
Die Idee des Aktienbesitzes, so wird er zitiert, habe ja eigentlich etwas damit zu tun, dass man Mit-Eigentümer des Unternehmens ist, das hinter der Aktie steht. Dabei gehe es gar nicht so sehr um den Kleinanleger. Das Kapital, das man den Unternehmen als Investor zur Verfügung stellt, gebe den Unternehmen die Möglichkeit, zu wachsen. Der Hochfrequenzhandel habe damit aber nichts mehr zu tun. Er trüge nichts dazu bei, die „Kapitalformation am Markt zu stimulieren oder unterstützen“. Und das sei, „ein großes Problem“.
Wie gesagt spricht er damit ein großes Wort gelassen aus: Denn indem er dem Hochfrequenzhandel diese originäre Funktion des Handels mit Aktien abspricht, demontiert er auch das zweite Mantra der Märkte: Sie würden doch mit dem, was sie tun, zur Liquidität (Wachstumskapital) der Märkte beitragen.
Das wird insofern auch für Großanleger prekär, als der Hochfrequenzhandel in den USA mittlerweile – je nach Studie – zwischen 50 und 70% des gesamten Marktvolumens ausmacht. So monierte auch ein Vorstand der Großbank Goldmann Sachs in einem Artikel des Wall Street Journals („ The Responsible Way to Rein in Super-Fast Trading“, 20.3.14) : Weil Markt-Order in Lichtgeschwindigkeit rausgeballert und wieder gelöscht werden, sei der Preis, den ein Investor sieht, meist gar nicht der Preis, zu dem er wirklich kauden kann. (the quote that an investor sees isnt the price he or she can transact). Damit ist also auch das Mantra der Preisfindung in Frage gestellt.
Nimmt man das alles einmal zusammen, könnte man eben auch wieder die einfache Feststellung treffen: Solange es nur noch darum geht, Profite zu maximieren, wird sich nichts ändern. Und das Mantra von der Liquidität und Preisfindung wird immer weniger stimmen.
Erst wenn die Börsen wieder einfache Marktplätze für den Handel mit Unternehmensanteilen sein wollen, wird sich etwas ändern. Die richtige Frage ist eben nicht „wie viel?“ sondern das gute alte „wem dient das?"
Kommentare
www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/h...- 962533.html#ref=rss
Die Boerse IST nichts anderes als ein Marktplatz! Hier hat ausnahmsweise auch ein Milliardär einfach mal nix verstanden... und das ist auch garnicht so ungewöhnlich... - ist ja aberwitzig sich zu beschweren, dass man nicht jede beliebige Grössenordnun g zum kurz angezeigten Kurs kaufen/verkaufen kann... SKANDAL! Das kann nicht ernstgemeint sein, oder? Ohne die enorme Marktliquidität wären größere Transaktionen nahezu unmöglich ohne den Kurs enorm zu verändern. Die ausreichende Marktliquidität in den großen Indices ermöglicht erst einen geschmeidigen Börsenhandel , der solche großen Volumina überhaupt schlucken kann. Ein potentieller Käufer/verkäufer wendet sich bei größeren Paketen über seine Broker an dei Marketmaker, die solche Anfragen dann zuverlässig bepreisen und das möglicherwei se durch das hohe Volumen im von mir aus auch Hochfrequenzhan del dann im Markt unterbringen bzw. über entsprechendes Hedging Zeit gewinnen und das in aller Ruhe machen. Zeit ist dabei trotzdem Geld, wem sollte man das dabei verübeln...? Es sit völlig sinnlos dem sog. Hochfrequenzhan del irgendeine SCHULD zuzuweisen... Der Hochfrequenzhan del schafft in seiner Gesamtheit kein Geld! Abe die einzelnen Aktuere haben ein Interesse daran die ersten zu sein, wenn irgendwo ein Handel stattfindet um dabei zu sein und dan der Courtage zu verdienen. Der Handel selber egal in welcher Geschwindigkeit produziert kein Geld - aber ohne Handel funktioniert das System nicht!
Allerdings kann man sich schon mal fragen, ob man für die Preisfindung von Unternehmensant eilen ? wie der Deutsche DerivateVerband zum März 2013 meldete ? wirklich unbedingt ein Produktuniversu m von ?430.111 Anlagezertifika ten und 558.518 Hebelprodukten? braucht. Und dabei wird nur von den börsengehand elten Konstrukten gesprochen: Deutsche Bank Research spricht in dem vom 18.9.13 datierenden Papier ?Reform der OTC-Derivatemärkte? von außerbörslich (OTC) gehandelten Volumen von ? 633 Billionen US-Dollar - börsengehand elte Kontrakte würden dagegen nur ein Volumen ?USD 52 Bill.? aufweisen. Schon viel Umsatz, nur um seriöse Geschäfte abzusichern.
Ebenso richtig ist natürlich, dass die Geschwindigkeit ganz sicher selbst nicht per se ein Problem ist. Aber selbst der von Dir kürzlich empfohlene kritische Artikel des Goldmann-Vorstands moniert ja, dass es seit 2005 an den US-Börsen zu einem seltsamen Missverhältnis zwischen ?order instructions? ? mit einer Steigerung von 1000% ? und einem Wachstum im Handelsvolumen um nur 50% gekommen ist.
Nein, Du hast schon recht: Die Computer können da nichts dafür. Die Börsen können im Prinzip auch nichts dafür. Es sind die Strategien und Denkweisen, die dahinter stehen.
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Anlagezertifika te und dergleichen die (in Deutschland) an der EUWAX (nicht zu verwechseln mit der EUREX!) gehandelt werden, sind Retailpapiere fuer den Kleinanleger - Profis lassen sich doch nicht verarschen... (c; Hier funktionieren auch keine Maschinen bzw. sind nicht zugelassen... Es gaebe gute Guende fuer Profis den Beschiss mit den Zertifikaten durch Arbitrage an den fairen Terminboersen (wie der EUREX) zu Nivelleren - damit liesse sich sogar Geld verdienen! Aber das geht (offiziell) nicht... Die EUWAX hat eben eigene Interessen. Wenn ich mich ueber etwas aufregen wuerde, dann waere es der in Deutschland ausufernde Zertifikateschr ott... was da gerade mit den WIKIFOLIOS geschieht ist zum Beispiel auch so ein wahnsinnsiger Schwindel - der mehr Schaden anrichtet als nutzt..
OTC Geschaefte schaden im uebrigen neimandem, ausser einer der beiden parteien, die den unvorteilhafter en part des Geschaefts uebernommen haben... OTC findet in der Regel keinen Eingang in die offizielle Preisfindung (auch wenn man daran auf Seiten der Boersen arbeitet)