Der große Börsencrash kommt?
Jetzt lernen wir endlich etwas über „mustergültigen Kapitalismus“:
FocusMoney („Investmentlegende warnt: Der große Börsencrash kommt“, 11.6.14) bringt einen Bericht eine hübsch garnierte Crash-Prognose eines „Star-Investors“, der mit seinen Vorhersagen – wie so viele – „schon oft Recht“ gehabt hätte. Bemerkenswert daran ist eigentlich die Garnitur…
Nur mal Rande: Dass das selbe Geldblättchen den Menschen vor nicht mal 14 Tagen die Deutschen angesichts der anstehenden EZB-Zinssenkung noch dazu aufrief, Ihr Vermögen „innerhalb von drei Tagen umzuschichten“ („EZB plant Zinssenkung: Sie haben noch drei Tage, Ihr Vermögen umzuschichten“ 2.6.14), lassen wir jetzt mal beiseite. Und schauen uns die Erklärungen des Star-Investors zu den Ursachen des aus seiner Sicht anstehenden Crashs an:
Er als Wirtschaftswissenschaftler und Anleger sei ja nun schon seit 40 aktiv. Aber in all der Zeit habe er „noch nie erlebt, dass Anlagemärkte und wirtschaftliche Realität so weit auseinanderklaffen.“
Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor oder? Na, damit hat er ja wenigsten sicher recht. Nur dass er eben die Ursache nicht etwa in einem Wegfall der dienenden Funktion und ihrer völligen Selbstbezogenheit sieht. Im Gegenteil: Das nicht mehr „das oberste Prozent“, sondern „nur die obersten 0,1 Prozent extrem wohlhabend“ würden, während die anderen arm würden – was in sich schon eine bemerkenswert delikate Erklärung ist – liege schlussendlich also nicht an den Märkten, sondern an der Gelddruckerei der amerikanischen Zentralbank.
Und damit wir das auch richtig verstehen:
Die Reichen selbst seien schon mal gar nicht Schuld.
Auch hier sei das Gegenteil der Fall:
Die Reichen würden sich angesichts der Geldflut nämlich nur geradezu „„mustergültig“ kapitalistisch“ verhalten.
Nein nein, es sei schon die Schuld der Notenbank, „die frisches Geld druckt und druckt und druckt.“
Wir lernen also: Keiner kann für irgendetwas irgendwas. Die Aufgabe des „mustergültigen Kapitalisten“ ist es, jeweils kurzfristig das jeweils Maximale herauszuholen – auf wessen Kosten auch immer – und dann mit dem Finger in irgendeine Richtung zu zeigen. Und wer das kritisiert, hat halt einfach vergessen, dass das ja so sein muss und deshalb nicht anders sein könnte. Naja, am Ende mag der Star-Investor vielleicht deshalb so auf die Zentralbanken schimpfen, weil er selbst Angst um sein Geld hat.
Was soll man dazu jetzt noch sagen? Naja, vielleicht eines: Da fällt einem dieser Satz des Medientheoretikers Marshall McLuhan ein, der in den 60er Jahren das Wort vom globalen Dorf erfunden hat. Der sagte sinngemäß:
Der Preis, den wir für die dauernde Wachsamkeit bezahlen, ist die Gleichgültigkeit.
Mehr muss man wohl wirklich nicht sagen…
FocusMoney („Investmentlegende warnt: Der große Börsencrash kommt“, 11.6.14) bringt einen Bericht eine hübsch garnierte Crash-Prognose eines „Star-Investors“, der mit seinen Vorhersagen – wie so viele – „schon oft Recht“ gehabt hätte. Bemerkenswert daran ist eigentlich die Garnitur…
Nur mal Rande: Dass das selbe Geldblättchen den Menschen vor nicht mal 14 Tagen die Deutschen angesichts der anstehenden EZB-Zinssenkung noch dazu aufrief, Ihr Vermögen „innerhalb von drei Tagen umzuschichten“ („EZB plant Zinssenkung: Sie haben noch drei Tage, Ihr Vermögen umzuschichten“ 2.6.14), lassen wir jetzt mal beiseite. Und schauen uns die Erklärungen des Star-Investors zu den Ursachen des aus seiner Sicht anstehenden Crashs an:
Er als Wirtschaftswissenschaftler und Anleger sei ja nun schon seit 40 aktiv. Aber in all der Zeit habe er „noch nie erlebt, dass Anlagemärkte und wirtschaftliche Realität so weit auseinanderklaffen.“
Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor oder? Na, damit hat er ja wenigsten sicher recht. Nur dass er eben die Ursache nicht etwa in einem Wegfall der dienenden Funktion und ihrer völligen Selbstbezogenheit sieht. Im Gegenteil: Das nicht mehr „das oberste Prozent“, sondern „nur die obersten 0,1 Prozent extrem wohlhabend“ würden, während die anderen arm würden – was in sich schon eine bemerkenswert delikate Erklärung ist – liege schlussendlich also nicht an den Märkten, sondern an der Gelddruckerei der amerikanischen Zentralbank.
Und damit wir das auch richtig verstehen:
Die Reichen selbst seien schon mal gar nicht Schuld.
Auch hier sei das Gegenteil der Fall:
Die Reichen würden sich angesichts der Geldflut nämlich nur geradezu „„mustergültig“ kapitalistisch“ verhalten.
Nein nein, es sei schon die Schuld der Notenbank, „die frisches Geld druckt und druckt und druckt.“
Wir lernen also: Keiner kann für irgendetwas irgendwas. Die Aufgabe des „mustergültigen Kapitalisten“ ist es, jeweils kurzfristig das jeweils Maximale herauszuholen – auf wessen Kosten auch immer – und dann mit dem Finger in irgendeine Richtung zu zeigen. Und wer das kritisiert, hat halt einfach vergessen, dass das ja so sein muss und deshalb nicht anders sein könnte. Naja, am Ende mag der Star-Investor vielleicht deshalb so auf die Zentralbanken schimpfen, weil er selbst Angst um sein Geld hat.
Was soll man dazu jetzt noch sagen? Naja, vielleicht eines: Da fällt einem dieser Satz des Medientheoretikers Marshall McLuhan ein, der in den 60er Jahren das Wort vom globalen Dorf erfunden hat. Der sagte sinngemäß:
Der Preis, den wir für die dauernde Wachsamkeit bezahlen, ist die Gleichgültigkeit.
Mehr muss man wohl wirklich nicht sagen…
Kommentare
www.focus.de/finanzen/boerse/endzeit- pro...rash_id_3909609.html
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schoen, wennman davon leben kann Warnungen auszusprechen... Im wahren Leben interessiert sich Faber nur fuers Saufen Fressen und F...en ist genervt... und hat selber keinen Plan fuer die aktuelle Situation... (der Run auf die Edelmetalle ist vorbei... und eine neue Mode nicht in Sicht)
www.gute-banken.de/diskussionen/ finanzkr...bankenrefinanzierung