claim von gute-banken

2011 – Rückblick auf ein bewegtes Jahr. Oder: Wir sehen uns 2012!

Als wir im Jahr 2010 den Plan fassten, eine Bewertungsplattform ausschließlich für Banken aufzubauen, fanden das alle, mit denen wir gesprochen haben, sehr gut. Als wir dann im Juli 2010 mit einer Plattform live gingen, bei der die Menschen ihre Empfehlungen und Bewertungen nicht nur auf Basis der Institute, sondern auf Basis von über 40.000 Bankfilialen abgeben konnten, staunten manche. Immerhin weiß zwar eigentlich jeder, dass „all business local“ ist – aber offenbar waren wir die ersten, die diesem richtigen Gedanken auch eine konkrete Basis gaben. Das fanden die Leute auch gut…

 

Mit unseren Websites wie www.gute-banken.de, www.banköffnungszeiten.de etc. verfolgen wir konsequent die Idee, den Menschen eine Entscheidungshilfe bei der Suche nach der richtigen Bank zu geben.

 

Unser Hauptinteresse gilt dabei nicht der allgemeinen Wechselhysterie, bei der es offenbar nur um die Frage „wo krieg ich das bessere Schnäppchen?“ geht, ohne dass irgendjemand drüber nachdenkt, wem diese Wechselei unterm Strich am meisten bringt. Es gilt vor allem auch all denjenigen, die einfach und gegen alle medialen Trends gerne bei ihrer lokalen Bank sind. Auch wenn diese Bank vielleicht nicht gar so quirlig, eigentlich sogar langweilig und träge ist und auch nur selten in den großen Medien erwähnt wird – wenn überhaupt, wenn meist nur, weil wieder irgendjemand ausgerechnet hat, dass die Dispozinsen zu hoch sind - vielleicht sogar gerade deshalb…

 

Ein paar Zahlen

 

Um es einmal kurz sagen: Unsere Idee fanden schon viele Leute gut. Obwohl wir keinen Cent in Werbung investiert haben, konnten wir uns im Jahr 2011 über

 

  • mehr als 1,2 Millionen Besucher
  • knapp drei Millionen Seitenaufrufe
  • eine halbe Million Empfehlungen
  • weit über 5.000 ausführliche Bewertungen

 

freuen. Die Zahl wäre sicher noch höher gewesen, wären wir in bestimmten Phasen nicht - mal von Google und mal von Twitter - aus dem Rennen geworfen worden. Aber das ist ok. Wir waren trotzdem sehr schnell auf dem Schirm der Banken und ihrer Kunden.

 

Medien

 

Angesichts der Lage an den Finanzmärkten und nicht zuletzt auch der Art und Weise, wie das Thema in den großen Medien behandelt wurde, hatten wir eine Meta-Berichterstattung im Sinn, die entweder Meldungen aus den großen Medien vertiefte und mit tiefer recherchierten Informationen relativierte, oder sie einfach nur ein wenig durch den Kakao zog. Beides fiel ja nicht schwer: Die Medienberichterstattung kaut Meldungen zum Finanzmarkt ja fast durchgängig und ausnahmslos durch, ohne sie noch nennenswert zu hinterfragen. Dabei braucht es nicht sehr viel Fantasie, um die jeweils andere Seite der Meldungen zu sehen.

 

Und so fraßen sich unsere Newsfeeds jeden Tag durch hunderte von Meldungen durch – es gab ja ausreichend zu melden – und suchten fast an jeden Tag des Jahres die schönsten aus, um sie auf www.gute-banken.de, bei facebook und twitter zu kommentieren.

 

Themen

 

Themen gab es ja mehr als genug. Die schrägsten dürften wohl diejenigen gewesen sein, in denen uns die Großbanken, Hedge-Fonds, die Rating-Agenturen und andere Experten aus dem Finanzsektor in der gewohnt zwingenden rationalen Logik erklärten, warum dies alles genau so und nicht anders sein müsste. Und natürlich auch, warum es ja überhaupt keinen Sinn machen würde, bestimmte Instrumente – wie zum Beispiel Wetten auf alles, was bei drei nicht auf dem Baum ist – einfach mal abzuschaffen. Der Grund, der schlussendlich meistens genannt wurde: Diese Instrumente wären zwar nicht so richtig gut, aber man brauche sie halt, um die „Preisfindung“ effizienter zu gestalten. Wir haben bis heute nicht verstanden, wem die effiziente Preisfindung eigentlich dienen soll – außer den Finanzmarkt-Playern, die an jedem Kauf und Verkauf ordentlich Provision kassieren.

 

„Beste Banken“?

 

Eine Sache war uns dabei besonders wichtig: Wenn man sich heute einmal in den Instituten umguckt, wurde nahezu jedes Haus von genau denselben Medien, die sich sonst nur um die großen Player kümmern, zur „besten Bank“ erklärt. Wir wissen es ja alle: Der Superlativ ist ein prima Werbeargument. Aber irgendwie, wenn man mal so drüber nachdenkt, kann das ja auch nicht sein. Wenn plötzlich alle die Besten sind, ist der Superlativ ja nichts mehr wert – auch wenn er die einzelnen Häuser sehr viel Geld kosten mag…

 

„Gute Banken!“

 

Deshalb sagten wir uns: Die beste Bank kann es eh nicht geben – also kümmern wir uns nur um die Frage: Was ist eigentlich eine gute Bank? Und auf diese Frage kann es aus unserer Sicht nur eine Antwort geben: Eine gute Bank ist eine Bank, die zu mir passt. Und damit jedes Töpfchen dann sein Deckelchen finden kann, haben wir über 200 Qualitätskriterien entwickelt, nach denen man herausfinden kann, welche Bank den nun am besten zu einem passt. Zu diesen Kriterien gehören ganz einfache Dinge wie zum Beispiel die Frage: Kann ich in dieser Filiale parken, ist sie rollstuhlgerecht oder hat sie eine Bushaltestelle vor der Tür? Ebenso wichtig schienen uns regional orientierte Fragen wie: Wie stark engagiert sich das Haus für seine Region? Oder auch Fragen, an denen man erkennen kann, wie die Bank denkt und handelt: Verkauft sie ETF, verkauft sie Kredite an andere Banken oder Hedge-Fonds weiter? Und lauter solche Fragen. Diese Fragen zur Qualität haben zwar längst noch alle Banken beantwortet. Aber keine Sorge: Wir bleiben dran! Diese Kriterien sind ja für alle wichtig: Für die Banken und für die Bankkunden. Langsam aber sicher wird das auch erkannt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass wir für das Einstellen der Antworten auf solche Fragen von jeder Bank pro Filiale und Jahr ein paar Euro haben wollen. Der Betrag liegt meist unterhalb der Kosten für die Schaltung einer Anzeige. Allemal kostet es deutlich weniger, als jeder Superlativ…

 

Bewertungen, die ankommen

 

Ja, und so war also 2011 das erste Jahr, in dem wir von Januar bis Dezember live waren. In diesen 365 Tagen haben wir Tausende von Bewertungen erhalten, Kritik zur Verbesserung an die Banken weitergeleitet und überall dort, wo die Kritiker das wünschten, auch einen direkten Kanal zur Bank hergestellt.

 

Besonders gefreut hat uns der eine Fall, in dem eine Bank für Neukunden eine kostenfreie Hotline anbot – und die Bestandskunden mussten für den Anruf bezahlen. Das missfiel einigen Bewertern. Kurz nach der weitergeleiteten Kritik wurde das geändert. Und so kann man sagen: Das war wirklich eine gute Bank. Aber das ist wirklich nur ein Fall unter vielen, in denen wir als neutrale dritte Instanz zwischen Banken und Bankkunden etwas bewegen oder den Dialog in Gang bringen konnten. Genauso hatten wir uns das vorgestellt!

 

Pro Sparkassen und Genossenschaftsbanken

 

Dass wir uns bei nahezu allem, was wir so gepostet und gemacht haben, immer wieder explizit für Sparkassen und Genossenschaftsbanken ausgesprochen haben, hat dabei einen einfachen Grund: Die machen zwar auch Fehler – aber sie unterscheiden sich in einem sehr wesentlichen Punkt von denen, über die ständig berichtet wird: Sie sind nicht börsennotiert und haben Satzungen, die sich eindeutig und explizit dem Gemeinwohl unterordnen. Danach wird man bei Großbanken lange suchen müssen. So einfach ist das.

 

Dass das außer uns auch viele andere so sehen, zeigt übrigens auch das Gros der Bewertungen, die bei uns für Banken abgegeben wurden. Bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken waren die Bewertungen zu über 90% positiv. Die Leute mögen ihre Bänkchen halt.

 

Und bitteschön: Das heißt nicht, dass Sparkassen und Genossenschaftsbanken sich komplett von den Wetten fernhalten. Aber es heißt allemal, dass ein großer Anteil des Geldes, das sie in den Regionen aufsammeln, auch wieder in Kredite in ihren Regionen fließt. Genau genommen, so sagte uns mal ein Volksbänker, gehe nur das Geld in den Finanzmarkt, das man in der Region nicht unterbringen könne. Das schien uns damals eine bemerkenswerte Aussage zu sein. Denn das bedeutet mal einfach gesprochen, dass wir soviel Probleme mit dem Geld haben, weil wir zuviel davon haben. Naja. Greift vielleicht auch ein wenig zu kurz. Aber so, zum Jahresende, darf man auch mal kurz greifen…

 

Fazit

 

So, das war jetzt also ein kleiner Rückblick auf das Jahr 2011. Was gibt es zum Jahr 2012 zu sagen? Eines dürfte wohl klar sein: Es bleibt spannend! Die Entwicklung „der Märkte“ wird uns ganz bestimmt noch viel Futter geben.

 

Außerdem haben wir selbst ja auch noch einige Pfeile im Köcher. Zum Beispiel ist es ja so, dass die Situation, die wir bei den Banken haben, sich ja nahezu 1 zu 1 auch in anderen Branchen findet. Und zwar überall dort, wo Regionalität nicht so richtig mit Globalität zusammenkommen will. Das ist zum Beispiel bei den Versicherern und bei den Stromversorgern der Fall. Die Domains www.gute-versicherer.de und www.gute-versorger.de haben wir uns mal schon gesichert. Würdet ihr das gut finden?

 

Ja, soviel also zu 2011 und 2012. Was bleibt noch zu sagen? Eines noch: Euch allen, die Ihr diese Zeilen lest und allen, die Euch wichtig sind, wünschen wir fürs Neue Jahr von Herzen jede Menge Glück, Zufriedenheit und persönliche Erfüllung. Warum wir Euch nicht wie sonst üblich „Erfolg“ wünschen? Ganz einfach: Wenn man glücklich, zufrieden und erfüllt ist, kommt der Rest schon von alleine…

 

 

 

 

 

 

 

weitere Einträge

Kommentare

Kommentar schreiben

Bleiben Sie bitte sachlich und themenbezogen in Ihren Beiträgen und unterlassen Sie bitte links- und rechtsradikale, pornographische, rassistische, beleidigende und verleumderische Aussagen.