claim von gute-banken

Schon bemerkenswert: FOCUSMoney-Online widmet den Sparkassen einen eigenen Artikel…

Mit der markigen Überschrift „Keine Bank hat mehr Kunden als die Sparkasse“ findet FOCUSMoney-Online (26.1.15) deutliche Worte für etwas, das man dort sonst selten – und wenn überhaupt, dann mit markig kritischen Tönen garniert – zu lesen bekommt…

Da ist dann die Rede vom zentralen Aufgabenbereich der Sparkassen: Die Sicherstellung eines „flächendeckenden Kreditangebots für alle Kundengruppen“ und „die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in ihrer Region durch die Vergabe von Darlehen für mittelständische Unternehmen“.

Damit, so wird scharf erkannt, würden sich die Sparkassen in ihrer Geschäftsphilosophie schon wesentlich „von privaten – vor allem börsennotierten Bankkonzernen“ unterscheiden: Private Banken müssten eine möglichst hohe Rendite erzielen für ihre Anteilseigner erzielen, denen sie verpflichtet seien. Die Erträge der Sparkassen dagegen kämen der Allgemeinheit der jeweiligen Region zu Gute. Das Leitmotiv der Sparkasse war deshalb „lange Zeit“ nicht der Profit, sondern „die Erzielung von Geldern für gemeinnützige Zwecke“.

Die alte "Geschäftsmodell"-Debatte

Und dann kommt’s: Weil das so wäre, würden Kritiker oft einwenden, dass die Sparkassen „nicht kostendeckend“ arbeiten.

Naja. Also auf jeden Fall man muss ja nun kein Finanzwirt sein, um zu wissen: Die Erzielung von Profit als Grundlage des wirtschaftlichen Handelns und das Ziel der Profitmaximierung sind zwei zwar ähnlich klingende, aber dennoch grundlegende verschiedene Strategien sind. Deshalb steht in den Satzungen wohl jeder Sparkasse der Satz: „Unser oberstes Ziel ist nicht die Gewinnmaximierung.“ Das steht dort übrigens nicht aus Versehen, sondern weil es tatsächlich eine ernstzunehmende Alterntative ist.

Sperrig kann ja auch mal gut sein

Man fragt sich natürlich: Warum erscheint dieser Artikel gerade jetzt? Laufen die von den Niedrigzinsen geplagten regionalen Häuser dem Geld-Blatt und seinem teuren „City Contest“ mit dem Superlativ „Beste Bank“ davon? Oder bahnt sich hier wieder einmal die Diskussion um das Sparkassengesetz an, das privaten Investoren nach wie vor – und zum Glück - den Zugang zu all den schönen Kunden bei den Sparkassen versperrt?

Dass sich die Satzungen der Sparkassen und auch die Denk- und Handlungsweisen von Genossenschaftsbanken so völlig querlegen zu all dem, was man sonst so in der Zeitung liest, macht sie auf angenehme Weise nicht nur sperrig, sondern eben auch zuverlässiger und berechenbarer, als die profitgetriebenen Großbanken – die sich in den letzten Jahrzehnten ja schon öfter mal von ihren kleinen Kunden verabschiedet haben.

… Gemeinwohl ist doch auch eine prima Alternative

Nachdem ja nun langsam der Beweis erbracht sein dürfte, dass die Denkweise der Großbanken auch nicht so richtig zielführend war – neuerdings wird ja sogar am Geschäftsmodell der Deutschen Bank gezweifelt – ist es vielleicht wirklich eine gute Zeit und Gelegenheit, um das Wort „Gemeinwohl“ ein wenig öfter und lauter im Munde zu führen.

Schon klar: Dadurch werden zwar die Kontoführungsgebühren und Dispo-Zinsen nicht billiger. Aber es ist halt auf die Dauer ethisch und auch wirtschaftlich gesehen deutlich dankbarer… Oder?

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