Lebensmittelpreise: Moral der Agrar-Spekulation
Jaja: FAZ-Online („Lebensmittelpreise: Die Moral der Agrar-Spekulation“, 31.8.12) bringt den Artikel eines Autors, der einen Lehrstuhl für Wirtschaftsethik besetzt. Die Quintessenz wiederholt das „rationale“ Mantra „der Märkte“: Spekulation
, Indexspekulation und insbesondere „strukturierte Produkte“ seien ja auch ethisch wichtig, weil sie für Liquidität und erleichterte Preisfindung sorgen.
Und so geht das dann immer weiter. Total logisch und so. Die Kritik der NGO sei ja völlig unbegründet und in diesem seinem Sinne auch geradezu unethisch. Und überhaupt sei ja eine der Ursachen des Hungerproblems, dass die Politik den Markt nicht einfach machen ließe und da herumreguliere. Und ausserdem hätten „die Märkte“ die Anbindung an die Realwirtschaft ja gar nicht verloren. Und dann kommt irgendwann in dem Artikel der Moment, in dem die sogenannte Wirtschaftsethik sich als geradezu gewalttätig marktgläubig zeigt:
Nachdem die Nachfrage nach Nahrungsmitteln ja auf absehbare Zeit steigen werde, seien hohe Preise ja gerade „im Interesse der von Armut betroffenen Menschen“ „zweckdienlich“. Sinngemäße Begründung: Weil die „Ausdehnung des Angebots“ ja nur auf Basis von höheren Preisen angetriggert werden könne.
Da fragt man sich wirklich: Was ist das für eine Ethik, die Nahrungsmittel nur als Handelsgüter und Vehikel von Handelspreisen interpretiert - und dabei kein Wort über über faire Herstellungskosten und über die Margen „der Märkte“ bei diesen Spekulationen verliert…
, Indexspekulation und insbesondere „strukturierte Produkte“ seien ja auch ethisch wichtig, weil sie für Liquidität und erleichterte Preisfindung sorgen.
Und so geht das dann immer weiter. Total logisch und so. Die Kritik der NGO sei ja völlig unbegründet und in diesem seinem Sinne auch geradezu unethisch. Und überhaupt sei ja eine der Ursachen des Hungerproblems, dass die Politik den Markt nicht einfach machen ließe und da herumreguliere. Und ausserdem hätten „die Märkte“ die Anbindung an die Realwirtschaft ja gar nicht verloren. Und dann kommt irgendwann in dem Artikel der Moment, in dem die sogenannte Wirtschaftsethik sich als geradezu gewalttätig marktgläubig zeigt:
Nachdem die Nachfrage nach Nahrungsmitteln ja auf absehbare Zeit steigen werde, seien hohe Preise ja gerade „im Interesse der von Armut betroffenen Menschen“ „zweckdienlich“. Sinngemäße Begründung: Weil die „Ausdehnung des Angebots“ ja nur auf Basis von höheren Preisen angetriggert werden könne.
Da fragt man sich wirklich: Was ist das für eine Ethik, die Nahrungsmittel nur als Handelsgüter und Vehikel von Handelspreisen interpretiert - und dabei kein Wort über über faire Herstellungskosten und über die Margen „der Märkte“ bei diesen Spekulationen verliert…
Kommentare
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wer zeug von ingo pies ließt ist selber schuld!
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ich les gern von geistreichen konservativen. auch von geistreichen ökonomen. was bei ihm wirtschaftsethi k sein soll, erschließt sich mir nicht. ich hab hier ein nettes büchlein von ihm als HRsg.: "Mancur olsons theorie kollektiven handelns"
. das war ok, aber es ist eine aufsatzsammlung ... ich wollte da auch nicht pies sondern mehr zu olson. was pies in der faz seit ich glaub jahren vom stapel lässt, dürfte auch hinter seine wirtschaftsethi k zurückfallen, die ja homann-schule ist. und schon den mag ich nicht, ich bin ulrich-jünger. so, genügend names gedroppt