Fahrenschon: den Wohlstand Dritter zu fördern
Passend zur Frage nach dem Verhältnis von Gewinnorientierung und Verantwortung zitiert die Sparkassenorganisation in einer Pressemeldung (“Fahrenschon: „Kreditinstitute müssen ihr Handeln darauf ausrichten, den Wohlstand Dritter zu fördern“
, 2.11.12) seinen Präsidenten. In einer Rede vor 600 jungen Menschen nutzt er eine einfache Formel: „Kreditinstitute haben die Aufgabe, mit ihren Finanzdienstleistungen realwirtschaftliche Abläufe zu ermöglichen. Die Finanzwirtschaft hat eine rein dienende Funktion. Es muss klar sein, dass sie eigentlich keine Finanzprodukte, sondern ausschließlich Vertrauen verkauft.“ Mehr noch: „Jedes Kreditinstitut muss sich hinterfragen, ob es in der Gesamtschau seiner Tätigkeit den Wohlstand Dritter gefördert oder vermindert bzw. gefährdet hat“,
Das könnte man auch noch anders sagen: Früher beherrschten die Bänker bei der Vergabe von Krediten nur eine Frage: „Wo ist denn da die Sicherheit?“. Es gab immer Wert und Gegenwert. Bei Immobilienkrediten gab es Beleihungsgrenzen, die nicht überschritten wurden. Heute heißt die Frage: „Wie hoch ist das Risiko?“ Das mag klingen, wie die zwei Seiten ein und derselben Medaille. Wenn man aber überlegt,
- wie heute auch bei der Geldanlage gehebelt wird,
- wie gespartes Geld nicht mehr direkt in Werte, sondern in Indexfonds investiert wird, die oft gar keine Aktien mehr kaufen, sondern nur mit dem Geld spielen, das ihnen zur Verfügung gestellt wird
- wie das Auslagern von Risiken über Wetten nicht nur bei Hedge-Fonds zum Instrument der Wahl geworden ist,
- und wie die Menschen nicht zuletzt auch mit Konsumentenkrediten für die Finanzierung des Urlaubs
dann könnte man schon dem Schluss kommen, dass die Frage nach der Sicherheit einer anderen Denkwelt entstammt als die Frage nach den Risiken. Einer Welt nämlich, in der ein Kunde nichts anderes ist als ein Instrument zur Maximierung von Renditen. Noch einmal der DSGV-Präsident: „Der Geschäftszweck von Sparkassen war und ist nicht, zuvorderst Geld zu verdienen, sondern anderen Menschen eine bessere Lebensperspektive zu geben. Einlagen werden in einer Region eingeworben und auch dort wieder für die wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung investiert.“
Es geht ja letztlich einfach nur um die Frage: Wem nutzt das alles? Darauf sollte man seine Bank einfach mal festnageln. Dann wäre schon viel geholfen…
, 2.11.12) seinen Präsidenten. In einer Rede vor 600 jungen Menschen nutzt er eine einfache Formel: „Kreditinstitute haben die Aufgabe, mit ihren Finanzdienstleistungen realwirtschaftliche Abläufe zu ermöglichen. Die Finanzwirtschaft hat eine rein dienende Funktion. Es muss klar sein, dass sie eigentlich keine Finanzprodukte, sondern ausschließlich Vertrauen verkauft.“ Mehr noch: „Jedes Kreditinstitut muss sich hinterfragen, ob es in der Gesamtschau seiner Tätigkeit den Wohlstand Dritter gefördert oder vermindert bzw. gefährdet hat“,
Das könnte man auch noch anders sagen: Früher beherrschten die Bänker bei der Vergabe von Krediten nur eine Frage: „Wo ist denn da die Sicherheit?“. Es gab immer Wert und Gegenwert. Bei Immobilienkrediten gab es Beleihungsgrenzen, die nicht überschritten wurden. Heute heißt die Frage: „Wie hoch ist das Risiko?“ Das mag klingen, wie die zwei Seiten ein und derselben Medaille. Wenn man aber überlegt,
- wie heute auch bei der Geldanlage gehebelt wird,
- wie gespartes Geld nicht mehr direkt in Werte, sondern in Indexfonds investiert wird, die oft gar keine Aktien mehr kaufen, sondern nur mit dem Geld spielen, das ihnen zur Verfügung gestellt wird
- wie das Auslagern von Risiken über Wetten nicht nur bei Hedge-Fonds zum Instrument der Wahl geworden ist,
- und wie die Menschen nicht zuletzt auch mit Konsumentenkrediten für die Finanzierung des Urlaubs
dann könnte man schon dem Schluss kommen, dass die Frage nach der Sicherheit einer anderen Denkwelt entstammt als die Frage nach den Risiken. Einer Welt nämlich, in der ein Kunde nichts anderes ist als ein Instrument zur Maximierung von Renditen. Noch einmal der DSGV-Präsident: „Der Geschäftszweck von Sparkassen war und ist nicht, zuvorderst Geld zu verdienen, sondern anderen Menschen eine bessere Lebensperspektive zu geben. Einlagen werden in einer Region eingeworben und auch dort wieder für die wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung investiert.“
Es geht ja letztlich einfach nur um die Frage: Wem nutzt das alles? Darauf sollte man seine Bank einfach mal festnageln. Dann wäre schon viel geholfen…
Kommentare
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Und wenn man mit einem deutschen Konsumentenkred it in einem anderen Land (z. B. Griechenland) Urlaub macht, fördert man dort auch den Wohlstand Dritter. Man sollte nicht immer nur den Fokus auf seine eigene kleine Region richten...
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ich bin dafür!