Amerika, bloß nicht sozial werden!?
Nur mal so am Rande, aber auch albern: ZEIT-Online („Amerika, bloß nicht sozial werden!, 4.6.13) berichtet über eine Theorie von drei Ökonomen, die derzeit in den USA heiß diskutiert werde:
Während Amerika einen „Halsabschneider-Kapitalismus“ verfolge, stünde „Europa“ (Obacht: Im Originaltext der Studie wird hier von „The Nordic States“ (Denmark, Finland, Norway and Sweden) gesprochen. Dazu später mehr.) einen „Kuschel-Kapitalismus“ – der eben mehr nicht so sehr auf Sozialversicherung und der Vermeidung von allzu großer Ungleichheit orientiert sei. Soviel zur Basis.
Nun denken diese Ökonomen also darüber nach, ob Amerika nicht auch ein wenig stärker zum „Kuschel-Kapitalismus“ übergehen solle. Im Prinzip wäre das ja gut. Allerdings ginge das leider nicht. Der Grund: Wenn die USA „kuschliger“ würden, dann wäre gewissermaßen der Wohlstand der Europäer gefährdet. Die könnten sich ihren Sozialstaat nämlich nur deshalb leisten, weil die USA aufgrund ihrer „Halsabschneider“-Systems die Menschen zu ständiger Innovation antreibe. Deshalb kämen ja die Innovationen eigentlich nur noch aus den USA. Und ohne amerikanische Innovationen würde es den Kuschel-Gesellschaften bald auch nicht mehr gut gehen.
So abgedreht diese Theorie ist, so sehr regt sie auch zum Denken an, wenn man sie mal auf „die Märkte“ abbildet. Wie sich gerade in den letzten 10 Jahren gezeigt hat, prägte der „Hals-Abschneider-Kapitalismus“ die europäischen Großbanken bis ins Mark. Sie leben von der Ungleichheit, sind auf Profitmaximierung und nicht auf die dienende gesellschaftliche Funktion fokussiert. Mit dieser Philosophie hauen sie in der Tat ständig „Innovationen“ raus, die den Shareholdern Geld bringen sollen – und die Gesellschaft am Ende viel Geld gekostet haben.
Gerade die Deutschen haben sich dieses Systems ja, was ihre Banken-Aktivitäten angeht, weithin enthalten. Sie engagieren sich kaum an der Börse und sind bei den in diesem Sinne „kuschligen“ Sparkassen und Genossenschaftsbanken geblieben. Unterm Strich hat sich das ja durchaus gerechnet. Auch wenn der Zins für Festgeld und Sparbuch – nicht zuletzt wegen der Innovationen des „Halsabschneider-Systems“ derzeit geradezu albern niedrig ist.
Wohl auch deshalb kommt „Germany“ – quasi als „Erfinder“ des Sozialstaates – in dem Original-Artikel“ gar nicht vor…
Während Amerika einen „Halsabschneider-Kapitalismus“ verfolge, stünde „Europa“ (Obacht: Im Originaltext der Studie wird hier von „The Nordic States“ (Denmark, Finland, Norway and Sweden) gesprochen. Dazu später mehr.) einen „Kuschel-Kapitalismus“ – der eben mehr nicht so sehr auf Sozialversicherung und der Vermeidung von allzu großer Ungleichheit orientiert sei. Soviel zur Basis.
Nun denken diese Ökonomen also darüber nach, ob Amerika nicht auch ein wenig stärker zum „Kuschel-Kapitalismus“ übergehen solle. Im Prinzip wäre das ja gut. Allerdings ginge das leider nicht. Der Grund: Wenn die USA „kuschliger“ würden, dann wäre gewissermaßen der Wohlstand der Europäer gefährdet. Die könnten sich ihren Sozialstaat nämlich nur deshalb leisten, weil die USA aufgrund ihrer „Halsabschneider“-Systems die Menschen zu ständiger Innovation antreibe. Deshalb kämen ja die Innovationen eigentlich nur noch aus den USA. Und ohne amerikanische Innovationen würde es den Kuschel-Gesellschaften bald auch nicht mehr gut gehen.
So abgedreht diese Theorie ist, so sehr regt sie auch zum Denken an, wenn man sie mal auf „die Märkte“ abbildet. Wie sich gerade in den letzten 10 Jahren gezeigt hat, prägte der „Hals-Abschneider-Kapitalismus“ die europäischen Großbanken bis ins Mark. Sie leben von der Ungleichheit, sind auf Profitmaximierung und nicht auf die dienende gesellschaftliche Funktion fokussiert. Mit dieser Philosophie hauen sie in der Tat ständig „Innovationen“ raus, die den Shareholdern Geld bringen sollen – und die Gesellschaft am Ende viel Geld gekostet haben.
Gerade die Deutschen haben sich dieses Systems ja, was ihre Banken-Aktivitäten angeht, weithin enthalten. Sie engagieren sich kaum an der Börse und sind bei den in diesem Sinne „kuschligen“ Sparkassen und Genossenschaftsbanken geblieben. Unterm Strich hat sich das ja durchaus gerechnet. Auch wenn der Zins für Festgeld und Sparbuch – nicht zuletzt wegen der Innovationen des „Halsabschneider-Systems“ derzeit geradezu albern niedrig ist.
Wohl auch deshalb kommt „Germany“ – quasi als „Erfinder“ des Sozialstaates – in dem Original-Artikel“ gar nicht vor…
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www.zeit.de/wirtschaft/2013-06/usa-europa-kapitalismus/ seite-1
www.voxeu.org/article/cuddly-or-cut-thro...-globalised- world#fn