claim von gute-banken

Aktionäre müssen ihre Banken künftig selbst retten

Auch nett: Wie u.a. die Süddeutsche Zeitung („EU-Finanzminister über Bankenpleiten: Aktionäre müssen ihre Banken künftig selbst retten“, 17.6.13) meldet, wurde von der EU jetzt ein neues Prinzip beschlossen: Wenn Banken In Zukunft in Schwierigkeiten gerieten, werde man jetzt, so wird Finanzminister Schäuble zitiert, nicht „die Steuerzahler in erster Linie“ bezahlen lassen. Eine interessante Formulierung…

Diese Ausdrucksweise ist insofern bemerkenswert, als ja – wir erinnern uns – u.a. der ehemalige Deutsche Bank-Chef Ackermann immer gerne vom Steuerzahler als „Lender of last Resort“ gesprochen hatte. In „erster Linie“ ging man insofern eigentlich immer davon aus, dass die Märkte ihre Probleme „in erster Linie“ selbst regeln. Und der Steuerzahl erst „in letzter Linie“ – also beim Versagen der Märkte – einspringen musste. Verweist die Formulierung mit der ersten Linie auf die Erkenntnis, dass die Märkte doch nicht so effizient sind, wie man immer dachte? Naja, man will keine Wortklauberei machen.

Wirklich bemerkenswert ist eine Zahl, die in dem Artikel zu lesen ist: Ingesamt habe die EU-Kommission in den Jahren 2008 bis 2011 für angeschlagene Finanzinstitute Staatshilfen in Höhe von 4,5 Billionen Euro genehmigt.

4,5 Billionen Euro nur in der EU!

Nein, „die Märkte“ sind wirklich nicht besonders effizient. Und die oberste Maxime der Profitmaximierung für die Shareholder auch nicht. Dann schon lieber Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Die machen zwar manchmal auch Fehler. Aber sie können gar nicht so teuer kommen…
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Kommentare

Kommentare 

+2 # Autor 2013-06-27 15:27
Zur Effizienz der Märkte haben wir vor einiger Zeit schon mal ein nettes Interview mit dem finanzpolitisch er Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag geführt?

www.gute-banken.de/gb/meldungen/13751-di...h-nicht- haltbar.html
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