Weisheit der Vielen statt Dummheit des Einzelnen
Kompliziert, aber schon interessant: Das Handelsblatt („Weisheit der Vielen statt Dummheit des Einzelnen“, 22.8.13) spricht über verschiedene „Fonds und Internetplattformen, die das Wissen vieler Tippgeber bündeln“. Da wird dann anhand von einigen Beispiel über Schwarm-Intelligenz sinniert. Private Investoren täten sich zusammen, ließen ihr Wissen einfließen – und dann würde eben gemeinsam investiert.
Das Wissen der Vielen, so wir dann eben weiter sinniert, sei ja immer noch besser, als sich auf Börsen-Gurus wie Warren Buffet, George Soros oder John Paulson zu verlassen. Die hätten zwar schon mal durch Spekulationen Geld verdient, könnten sich aber ja auch mal irren.
Und deshalb seien ja kollektive Plattformen interessant. EIn Beispiel: Bei einem dieser - tatsächlich an einer Börse handelbaren – kollektiven Fonds liege die Mindestsumme für den Einstieg bei 2000 Euro. Aktuell habe er ein Volumen von zwei Millionen Euro. Im letzten Jahr habe der Handelswert um 5,3 Prozent zugelegt. Allerdings, so wird der Plattform-Gründer zitiert, sei er damit nicht an den Wert herangekommen, den seine Benchmark, der Aktienindex MSCI World im selben Zeitraum erreicht habe. Der lag mit 16,4 % dreimal so hoch gelegen. Naja, werden sich viele denken: 5 Prozent sind doch auch ganz nett. Wo doch jeder über die kalte Enteignung und die Inflation und so spricht.
Und das ist wohl das Problem: So amüsant solche Plattformen sein mögen, unterm Strich sei es laut einem ebenfalls zitierten Finanzwirtschaftswissenschaftler einfach so, dass Laien gegenüber Profis halt doch eher einen „Informationsnachteil“ hätten. Das ist eine leichte Übertreibung: Der Hochfrequenzhandel macht Meldungen zufolge in Deutschland inzwischen bereits ca. 40 % und in den USA ca. 70 % der Kaufaufträge an den Börsen aus. Weltweit, so liest man, würden Derivate mit einem Volumen von unglaublichen 640 Billionen Dollar gedealt. Und doch will man die Menschen immer noch glauben, als hätte man eine Chance, durch eigene oder eben gemeinsame Überlegungen einen Einfluss zu nehmen.
Dafür gibt es übrigens auch einen schönen Begriff: Die „Milchmädchen-Hausse“. Das Wort bedeutet soviel wie: Im Rahmen der sogenannten Schwarm-Intelligenz pumpen private Kleinanleger ihr Spargeld regelmäßig erst dann in die Börse, wenn überall gemeldet wird, dass der DAX hochgegangen ist. Und weil das eben immer so ist, geht er dann wieder runter und sie fallen auf die Nase.
In diesem Sinne könnte man sagen: Es gibt noch eine andere Art von Schwarm-Intelligenz – die deutschen Sparer lassen einfach mehrheitlich die Finger von diesen Dingen. Die Geldmedien schreiben zwar regelmäßig dagegen an. Aber sie bleiben stur. Weil sie dem von Großbanken und Hedge-Fonds gesteuerten System nicht vertrauen.
Das ist schon auch intelligent. Oder?…
Das Wissen der Vielen, so wir dann eben weiter sinniert, sei ja immer noch besser, als sich auf Börsen-Gurus wie Warren Buffet, George Soros oder John Paulson zu verlassen. Die hätten zwar schon mal durch Spekulationen Geld verdient, könnten sich aber ja auch mal irren.
Und deshalb seien ja kollektive Plattformen interessant. EIn Beispiel: Bei einem dieser - tatsächlich an einer Börse handelbaren – kollektiven Fonds liege die Mindestsumme für den Einstieg bei 2000 Euro. Aktuell habe er ein Volumen von zwei Millionen Euro. Im letzten Jahr habe der Handelswert um 5,3 Prozent zugelegt. Allerdings, so wird der Plattform-Gründer zitiert, sei er damit nicht an den Wert herangekommen, den seine Benchmark, der Aktienindex MSCI World im selben Zeitraum erreicht habe. Der lag mit 16,4 % dreimal so hoch gelegen. Naja, werden sich viele denken: 5 Prozent sind doch auch ganz nett. Wo doch jeder über die kalte Enteignung und die Inflation und so spricht.
Und das ist wohl das Problem: So amüsant solche Plattformen sein mögen, unterm Strich sei es laut einem ebenfalls zitierten Finanzwirtschaftswissenschaftler einfach so, dass Laien gegenüber Profis halt doch eher einen „Informationsnachteil“ hätten. Das ist eine leichte Übertreibung: Der Hochfrequenzhandel macht Meldungen zufolge in Deutschland inzwischen bereits ca. 40 % und in den USA ca. 70 % der Kaufaufträge an den Börsen aus. Weltweit, so liest man, würden Derivate mit einem Volumen von unglaublichen 640 Billionen Dollar gedealt. Und doch will man die Menschen immer noch glauben, als hätte man eine Chance, durch eigene oder eben gemeinsame Überlegungen einen Einfluss zu nehmen.
Dafür gibt es übrigens auch einen schönen Begriff: Die „Milchmädchen-Hausse“. Das Wort bedeutet soviel wie: Im Rahmen der sogenannten Schwarm-Intelligenz pumpen private Kleinanleger ihr Spargeld regelmäßig erst dann in die Börse, wenn überall gemeldet wird, dass der DAX hochgegangen ist. Und weil das eben immer so ist, geht er dann wieder runter und sie fallen auf die Nase.
In diesem Sinne könnte man sagen: Es gibt noch eine andere Art von Schwarm-Intelligenz – die deutschen Sparer lassen einfach mehrheitlich die Finger von diesen Dingen. Die Geldmedien schreiben zwar regelmäßig dagegen an. Aber sie bleiben stur. Weil sie dem von Großbanken und Hedge-Fonds gesteuerten System nicht vertrauen.
Das ist schon auch intelligent. Oder?…
Kommentare
www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-mae...all/8671846- all.html