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Die Ökonomie und die gesellschaftlichen Werten

Schön dass die Ökonomie-Theoretiker langsam wieder die Bedeutung von gesellschaftlichen Werten wahrnehmen. Aber im Grunde ist es ja auch nicht so schwer: Um einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten zu können, muss man kein Ökonom sein wollen. Aber um ein wirklicher Ökonom zu sein, muss man wissen, welchen gesellschaftlichen Beitrag man leisten will.…

Fragte man in den letzten 10 Jahren junge Betriebswirte, was der Zweck von Unternehmen ist, bekam man regelmäßig die Antwort: Profit! Sowas wird halt auch nicht richtiger, wenn es Zillionen mal wiederholt wird. Na, vielleicht ändert sich das jetzt ja wieder. Wenn Studenten wieder theoretische Arbeiten schreiben dürfen und nicht nur irgendwelche praxistauglichen Formelsammlungen. Und wenn die Unis nicht mehr nur die exzellente wirtschaftliche Elite der Zukunft züchten, sondern den Studenten einfach nur wieder das Denken beibringen wollen. Vor allem das gesellschaftliche. Das wär ja mal was…
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+1 # Autor 2013-08-29 09:30

Vor nicht all zu langer Zeit (irgendwann dieses Jahr) stolperte ich über Art. 151 der Bayerischen Landesverfassun g, wo es zur Wirtschaftsordn ung heißt:
"Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesonders der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten."

Das sollten sich mal die BWLer und VWLer anschauen und sich darauf besinnen, was ihr Zweck ist. Überhaupt wird viel zu wenig nach dem Zweck gefragt, bzw. Antworten gegeben, die in letzter Konsequenz eher Schaden anrichten. Das ist nicht nur in der Wirtschaft so, sondern auch in der Politik. Oder kurz ausgedrückt: Was ist der Zweck eines Staates
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0 # Autor 2013-08-29 09:30
Ja, die alte Frage nach dem Staat. Die Angelsachsen würden wohl einfach antworten: Maximize Happiness - das reicht. Das ist schon eine interessante Frage, die uns immer mal wieder beschäftigt: Die pragmatische Denkbasis des angelsächsischen Utilitarismus ist der Freiheitsbegrif f. Die Denkbasis des kategorischen Imperativs von Kant ist das Gesetz als Modell der reinen Vernunft. Der komplexe europäische Freiheitsbegrif f und der einfache amerikanische Utilitarismus lassen sich nicht so einfach in einen Topf werfen und umrühren, wie es die globalisierten Märkte einen denken lassen. Von den asiatischen Denksystemen ganz zu schweigen ? das wird erst noch drollig, wenn die mal noch mehr Bedeutung bekommen. Aber über die beiden westlichen lohnt es sich jetzt schon nachzudenken. Das eine System entstand, als man 200 Jahre lang nach Westen wanderte und nicht so genau wußte, ob man den nächsten Tag überleben oder sich eine neue Existenz im ?land of the free? aufbauen können würde. Dort im Westen, wo es noch keine Gesetze gab und man trotzdem zurecht kommen musste. Das andere System entstand durch das Dasitzen und Sinnieren in einem etablierten System. Wie kann sich das auf die Dauer vertragen? Wie hieß es so schön in dem ZEIT-Artikel: ?Damit wir neue Wege gehen können, müssen wir wissen, wo wir herkommen ? wir brauchen den Glauben an eine Identität.? Wenn man da mal drüber nachdenkt, wird man eventuell zu einer einfachen Erkenntnis kommen: Die Freiheit des Finanzmarktes ist ab dem Zeitpunkt nicht mehr liberal (also freiheitlich), wo sie die grundlegenden Zwecke des amerikanischen ? und letztlich auch des europäischen und chinesischen ? Systems nicht mehr erfüllt: Und das ist halt das Streben nach mehr Happiness und weniger Leiden für alle. Es geht halt am Ende eigentlich nur immer um die Frage: Wem dient das? Und diese Frage muss sich eben eigentlich jeder stellen - auch der Staat.
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