claim von gute-banken

Der Dax, ETF und die Spareinlagen der Deutschen

Seltsam: Die ganze Zeit sprechen wir immer wieder drüber – und jetzt hören wir es ausgerechnet in „börse vor acht“ (25.10.13, 19.23). Das sagt ein Chefvolkswirt (Time Code 1:08) anlässlich der Frage, ob der auf 9000 gesprungen DAX nicht auch noch auf 10.000 springen könnte :

„Jetzt wollen wir die Kirche mal im Dorf lassen …es ist aber noch Geld da! Das müssen wir wissen: Es gibt 600 Milliarden Spareinlagen, die werden verzinst zu weniger als einem Prozent. Die könnten in den Markt gehen und dann könnten wir in der Tat zu 10.000 gehen.“

Selten hat es mal jemand so deutlich gemacht, wer in diesem Spiel wem dient. Auf deutsch heißt das soviel wie: Die blöden Sparer sollten endlich ihr Geld von den Sparbüchern bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken abziehen und in den Markt pumpen, um das Kursfeuerwerk zu befeuern. Dass sie sich dann über kurz oder lang bei der bekannten Milchmädchen-Hausse eine assymmetrisch informierte blutige Nase holen, ist nebensächlich.

Das der Interviewte dann auch noch den Höchststand des DAX mit dem „Anlagenotstand der Sparer“ (Time Code 1:30) erklärt, ist da nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein.

Immerhin hat er in einem recht: Er sagt auch, dass sich der rasante Anstieg des DAX „Nicht durch die gute Konjunktur erklärt“. Aber das ist ja ohnehin schon bekannt.

Mal echt jetzt: Wenn man nicht so sauer wäre, müsste man eigentlich dankbar für diese öffentliche Äußerung sein. Die fiel dem Interviewten sicher nicht so besonders schwer. Man kann es ja hurtig nachlesen. Sein Unternehmen ist der Fondanbieter Assenagon, der seinen Kunden laut Website „Fonds für Kreditderivate und Unternehmensanleihen mit Zinsrisikoabsicherung“bietet.

Er selbst war, so liest man in seinem Lebenslauf auf der Website, früher einmal Senior Economist bei der Deutschen Bank…
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