VfB Germania ist Landesleistungszentrum Behindertensport
Von Gerald Eggert - Seit drei Jahren trainierenin der Abteilung Leichtathletik des VfB Germania Halberstadt junge Leute mit und ohne Handicap gemeinsam. Inzwischen wurde die Abteilung zum Landesleistungszentrum Behindertensport für die Jahre 2015 und 2016 berufen.
„Vor gut zwei Jahren haben wir unser Projekt Landesleistungszentrum Behindertensport gestartet“,
erinnert Detlef Eckert und freut sich mit den jungen Sportlern und ihren Trainern sowie den Förderern, dass der Halberstädter Verein von drei Bewerbern den Zuschlag bekommen hat. Allerdings galt es zuvor einige Kriterien zu erfüllen, sagte der Vizepräsident für Behindertensport im Behinderten- und Rehabilitations- Sportverband Sachsen-Anhalt (BSSA). Dazu zählen die Existenz einer integrativen Gruppe, kontinuierliches, ordentliches Training und Kaderathleten, die nicht nur regelmäßig trainieren, sondern auch an Meisterschaften teilnehmen.
„Unsere integrative Gruppe vereint 18 Sportlerinnen und Sportler, von denen elf geistig behindert sind“, so Trainer Ditmar Schwalenberg, „der Zuspruch und die gute Entwicklung veranlasste uns, eine zweite Gruppe aufzumachen. “Zwei- bis dreimal pro Woche werde trainiert. Er verweist auf jene, die nicht für den Leistungssport in Frage kommen, aber Freude am Sport haben: „Mancher konnte früher kaum eine Runde laufen, inzwischen sind alle nicht nur körperlich fitter geworden, auch ihr Selbstbewußtsein wurde gestärkt.“
Doch nicht nur diese Entwicklung erfüllt alle Beteiligten mit Stolz. „Zu unserer Trainingsgruppe gehören vier erfolgreiche Kaderathleten, die inzwischen für reichlich Titel und Medaillen sorgen“, unterstreicht Übungsleiterin Laura-Jane Krötki, unter anderem Mitteldeutsche Meisterin im Speerwurf sowie mehrfache Landes- und Bezirksmeisterin. Sie nennt den mehrfachen Deutschen Meister und Landesmeister Lukas Froese, den vierfachen Deutschen Vizemeister und Landesmeister Nils Hermann sowie Martin Carmesin, der mit vorderen Endkampfplatzierungen von Internationalen Deutschen Meisterschaften (IDM) heimkehrte und mehrere Landesmeistertitel besitzt, und Andre Strehlow, der zwei dritte Plätze bei IDM erreichte und mehrfach Landesmeister wurde.
„Zwei dieser Kader werden auf internationale Starts vorbereitet“, ergänzt Ditmar Schwalenberg. Gemeinsam mit Betreuer Rüdiger Fischer habe er Lukas Froese und Nils Hermann zu einem Trainingslager in Oberhof begleitet. Dazu hatte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) erstmals Menschen mit geistiger und mit körperlicher Behinderung gemeinsam eingeladen.
„Um diese erfolgreiche Arbeit leisten zu können, brauchen wir Unterstützung“, betont Detlef Eckert und unterstreicht, dass die Harzer Volksbank in den vergangenen beiden Jahren ein wichtiger Verbündeter gewesen sei und mit insgesamt 2500 Euro dazu beigetragen hat, „dass wir vier Athleten und Betreuer ausweisen können und den Stützpunkt für zwei Jahre bekommen haben“.
„Für die Region etwas zu tun, liegt uns sehr am Herzen. Dieses Projekt unterstützen wir besonders gern, weil es junge Menschen mit und ohne Handicap vereint und die Inklusion vorangebracht wird“, sagt Hans-Heinrich Haase-Fricke. Zudem wisse man, dass dieser Randbereich, in dem wertvolle ehrenamtliche Arbeit geleistet wird, wenig Förderung erhalte, ergänzt der Vorstand der Harzer Volksbank und versichert, sich auch künftig wieder bei einem Projekt einzubringen. Detlef Eckert nannte die Unterstützung durch die Harzer Volksbank eine sehr große Hilfe auf dem Weg, Landesleistungszentrum Behindertensport zu werden. Vom Behindertentsportverband habe es zudem 1450 Euro gegeben. In zwei Jahren werde es eine erneute Überprüfung der Bedingungen in Halberstadt geben und über die Weiterführung des Stützpunktes entschieden.

Quelle: Harzer Volksstimme
Mehr zur Bank unter: www.harzer-volksbank.de