Sparkasse Zollernalb: Azubis organisierten Erlebnistag für Jugendliche
Balingen, 17. Mai 2013:
Auszubildende der Sparkasse Zollernalb zeigen, was an Organisationstalent in ihnen steckt und veranstalten für 52 Kinder und Jugendliche der Lauwasenschule einen Erlebnistag in der und über die Natur.
Nach was schmeckt das hellgrüne Stückchen bloß, auf dem Jan gerade herumkaut? Mit verbundenen Augen soll der Neuntklässler erraten, was er gerade isst. Er kratzt sich am Hinterkopf und verzieht das Gesicht. „Kohlrabi?“, meint er zögerlich. „Ja!“, lobt Azubi Andrea und bietet ihm gleich die nächste Kostprobe an: „Das gibt es auch in gelb und grün“, sagt sie. „Paprika?!?“ Jetzt folgen noch Gurke, Erdbeere, Zitrone und Walnuss. Jan errät mühelos Obst und Gemüse und meint kauend: „Das macht echt Spaß!“
Weiter geht’s zur Station „Fühlen“ am nächsten Werktisch im Naturerlebniszentrum in Oberdigisheim. Mutig fasst Jan in einen Schuhkarton nach dem anderen und benennt, was er fühlt: Heu, Rinde, ein Schneckenhaus, Tannenzapfen, Federn und Tannenreisig. Ebenfalls mit verbundenen Augen errät er die Gerüche von Zimt, Curry, Kaffee und Zwiebeln.
„Die Neuntklässler haben alle gut mitgemacht“, berichten die beiden Sparkassen-Azubis Jacqueline und Andrea, die anfangs dachten, dass die Station mit den fünf Sinnen eher was für die Klassen vier bis sechs sei. „Die Schüler erkannten fast alles, nur bei Kohlrabi hatten manche Mühe“, sagt Andrea. „Und viele haben die Zitrone gleich wieder ausgespuckt“, ergänzt Jacqueline.
In der Wiese neben der leise plätschernden Bära riecht es etwas nach Essig. Um den Auszubildenden Daniel drängen sich bei der Station „Experimentieren“ ein paar Jungs, die gar nicht mehr zu stoppen sind: Sie füllen eifrig Backpulver und Essig in ausrangierte Filmdöschen und werfen sie in die Luft. Mit einem lauten Knall schießt der Deckel weg und die Jungs sind begeistert.
Ab und zu fliegt ein Döschen verdächtig nahe an Klassenlehrer Stefan Maaß vorbei. Er nimmt’s gelassen und freut sich, dass seine Schüler so viel Spaß haben: „Das ist schon ein tolles Angebot, das die Auszubildenden der Sparkasse auf die Beine gestellt haben. Wir wurden mit dem Bus abgeholt, haben hier ein interessantes Programm und werden nachher im Naturerlebniszentrum auch verpflegt. Würden wir Lehrer so ein Programm für unsere Schüler organisieren, bräuchten wir wohl ein Jahr Vorlauf“, meint der Klassenlehrer.
Nicht ganz so lange, aber immerhin seit Anfang des Jahres befassen sich die 28 Auszubildenden des zweiten Lehrjahrs mit der Planung des Naturerlebnistags. Im Januar präsentierten die Ausbildungs-beauftragten der Sparkasse, Michael Habfast und Andrea Straube, ihren Auszubildenden das Konzept des Naturerlebnistags, und Rektor Wolfgang Jäth stellte die Lauwasenschule vor. „Ein wesentlicher Teil des Alltags an der Lauwasenschule ist es, Gemeinschaft zu erzeugen“, so Jäth. Insofern sei das Azubiprojekt sehr willkommen gewesen.
Im Februar und März begleiteten die Azubis die Schüler im Unterricht und begannen danach mit der Umsetzung der geplanten Aktivitäten: Ideen fürs Programm wurden diskutiert, der Bus bestellt und das Mittagessen bei der Lebenshilfe geordert. Außerdem mussten zahlreiche Bastelmaterialien eingekauft werden, damit die Schüler Rahmen mit Mosaiksteinen bekleben, Schlüsselanhänger fertigen, T-Shirts und Mützen bemalen, Handy- und CD-Ständer aus Holz zusammenbauen können.
„Man lernt bei dem Projekt ziemlich viel“, findet Azubi Daniel. Es sei nicht einfach gewesen, bei der Vorbereitung die Ideen aller 28 Azubis unter einen Hut zu bekommen, Aufgaben zu verteilen und den Tages-ablauf gut zu strukturieren. Die Mischung aus Lernen, Spaß und Naturerlebnis sollte stimmen. Man lerne dabei vor allem, aufeinander einzugehen und miteinander umzugehen. „Es hat auch eine Weile gedauert, bis wir die Schüler kennen gelernt haben.“
Für Andrea Straube sind die wichtigsten Gründe, warum die Auszubildenden im zweiten Lehrjahr dieses Projekt machen: „Es geht uns um soziales Engagement und Empathie, denn wir haben als Sparkässler viel mit unterschiedlichen Menschen zu tun. Uns ist auch wichtig, dass die Azubis gemeinsam etwas planen, umsetzen und den Erfolg genießen.“
Sie selbst hat die Erfahrung gemacht, dass jene das Projekt sehr schätzen, weil es etwas Vergleichbares bei anderen Unternehmen nicht gebe. Für Straube gilt: „Wir verlangen nichts, was wir nicht selbst tun würden.“ Stimmt – sie selbst hat heute ihren Hosenanzug im Schrank gelassen und hilft in Jeans und T-Shirt beim Holz zusägen für den Bau von Luftballonbooten.
Die Projektarbeit der Azubis gibt es mit externen Kooperationspartnern seit fünf Jahren. „Bisher engagierten sich unsere Auszubildenden für den Club Handicap, die Kindertagesstätte „LEO“ in Truchtelfingen und für die Seniorenresidenz an der Eyach in Balingen“, erklärt Michael Habfast. Außerdem organisierten die Azubis eine Faschingsparty für die Lebenshilfe für Behinderte Zolleralb e.V. und einen Naturerlebnistag für die Kinder der Weiherschule Hechingen.
Erschöpft von Baumscheibenweitwurf, Hindernisparcours und Dosenwerfen setzen sich ein paar Schülerinnen an den Holztisch in der Wiese. Mit einem feinen Pinsel holen sie Wasserasseln und Eintagsfliegenlarven aus dem Aquarium und nehmen sie unter dem Mikroskop in Augenschein: „Guck mal, wie die sich bewegen! Meine rollt sich zusammen!“, ruft eine Schülerin. Hannes Schurr, Stiftungsökologe der Sparkasse, hat die Flussbewohner aus der Bära gefischt und einige Bestimmungstafeln dazugelegt, sodass die Kinder ihn fragen oder selbstständig forschen können. Aber da heute alles neu und aufregend ist, bleibt kaum Zeit zum Fragen, denn die nächste Station lockt mit spannenden Experimenten…

Viel Spaß und Bewegung hatten die Schüler der Lauwasenschule beim Naturerlebnistag, die hier mit ihren Lehrkräften sowie Auszubildenden des zweiten Lehrjahrs und den Ausbildern der Sparkasse Zollernalb zu sehen sind.
Quelle, Foto und mehr Informationen: Sparkasse Zollernalb
Quelle: Sparkasse Zollernalb
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